Kempen bekommt bald eine Straßenbahn

Eine alte Bahn der Krefelder Stadtwerke soll zu einem Treffpunkt für Kinder und Jugendliche werden.

Kempen bekommt bald eine Straßenbahn
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Voraussichtlich ab Sommer wird es in Kempen eine Straßenbahn geben. Sie wird sich aber nicht durch die Altstadt schlängeln, sondern auf der Skateranlange am Sportplatzgelände, Berliner Allee, stehen.

Kempen bekommt bald eine Straßenbahn
Foto: Kurt Lübke

Zur Aufklärung: Der Jugendhilfeausschuss hat am Donnerstagabend einstimmig beschlossen, das Projekt Straßenbahn umzusetzen. Eine ausrangiertes Fahrzeug der Stadtwerke Krefeld (SWK) soll dazu angekauft werden. Die Straßenbahn soll zu einem Treffpunkt für Kinder und Jugendliche werden. Die Kosten von 30 000 Euro übernehmen zur Hälfte die Stadtwerke Kempen. Für die verbleibenden 15 000 Euro will Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Ferling Sponsoren finden. Falls dies nicht gelingt, würde die Stadt den Kostenanteil übernehmen. Möglicherweise kann auch noch eine Landesförderu´ng erreicht werden.

„Das Angebot soll sich an alle Kinder, Jugendlichen und junge Erwachsene zwischen sechs und 21 Jahren richten“, schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage für die Ausschusssitzung. Auch Kooperationen mit Vereinen und Schulen seien vorgesehen.

Ein konkretes Konzept für das Projekt gibt es aber noch nicht. Jugendamtsleiterin Heike Badberg und Siegfried Ferling machten in der Sitzung deutlich, dass „die Jugendlichen in den Gestaltungs- und Entscheidungsprozess miteinbezogen werden sollen“. In den Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen der Stadt sollen mit den „späteren Nutzern“ Ideen gesammelt und Konzepte erarbeitet werden. Das Straßenbahn-Projekt ist durchaus als Reaktion des geänderten „Nutzungsverhaltens von Jugendlichen“ zu sehen. So werden städtische Jugendheime immer seltener aufgesucht (siehe Kasten).

Zur gemeinsamen Arbeit von Kindern und Jugendlichen beim Bahn-Projekt soll auch die Gestaltung des Außendesigns gehören — zum Beispiel durch eine Graffiti-Aktion. Die pädagogische Betreuung und die Öffnungszeiten sollen vom Jugendamt gesteuert werden. Ein pädagogischer Mitarbeiter soll vor Ort sein. Die Koordinierung soll vom „zukünftigen Jugendpfleger“ übernommen werden. Diese Stelle ist derzeit noch unbesetzt.

Es ist nicht das erste Projekt dieser Art, das mit einer SWK-Straßenbahn umgesetzt wird: Seit August 2012 steht ein altes Fahrzeug auf dem Schulhof des St. Töniser Michael-Ende-Gymnasiums (MEG). Es dient dort als Oberstufencafé.

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