Kempen: Anwohner kämpfen um ihr Wäldchen

Auf dem Ex-Hemesath-Gelände will die Stadt bald einige Bäume fällen.

Kempen. Das Wäldchen zwischen ihren Grundstücken und dem Hemesath-Gelände ist den Anwohnern des Grünen Wegs sehr ans Herz gewachsen.

Frösche leben dort, auch Igel und am Boden brütende Vögel haben dort auf rund 50 Quadratmetern ihr Zuhause. Damit könnte bald Schluss sein: Die Stadt Kempen, in deren Besitz das Gelände seit vergangenem Jahr ist, wird einige Bäume fällen.

"Wir gehen dort ein immens wichtiges Projekt für die Umwelt an: Den Grundwasserschaden langfristig zu beseitigen", sagt Stephan Kahl, Technischer Beigeordneter.

Daher werde das Gebäude abgerissen und Bodenproben entnommen. "Damit die Gerätschaften aufs Firmengelände fahren können, müssen einzelne Bäume und Sträucher zurückgeschnitten werden." Da das noch vor der Schutzzeit für brütende Vögel passieren muss, werden noch in dieser Woche Bäume gefällt. Eine bis zu fünf Meter breite Grünzone soll zunächst stehengelassen werden.

Die Anwohner und der Nabu protestieren gegen das Vorgehen der Stadt. Sie befürchten, dass in absehbarer Zeit das gesamte Wäldchen abgeholzt wird. "Das bedeutet für die Tiere den Tod. Die am Boden lebenden Tiere werden vom Bagger zermalmt", sagt Hans Palm, Leiter der Kempener Nabu-Gruppe. Mehr als 15 Jahre war die Stelle naturbelassen geblieben und bot vielen kleineren Tieren Schutz.

Erst im Mai soll mit dem Abbruch der alten Wäscherei und den Messungen der chemischen Rückstände im Boden begonnen werden. Je nach Ausmaß der Verunreinigungen werde dann erst darüber entschieden, was mit den übrigen Bäumen passiere. Nach der Sanierung des Bodens will die Stadt das Grundstück bebauen. "Das liegt aber noch einige Jahre in der Zukunft", so Kahl.

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