Kempen: 2000 Jahre Münz-Geschichte

Seit Sonntag zeigt das städtische Kramer-Museum 343 neue alte Münzen. Ein Sammler verschenkte diese kleinen Schätze.

Kempen. "Wir freuen uns sehr über diesen wunderbaren Zusatz", sagte Museumsleiterin Elisabeth Friese gleich zu Beginn ihrer Begrüßung anlässlich der Präsentation der drei neuen Münz-Vitrinen.Tatsächlich ist es nicht weniger als eine kleine Sensation, dass ein Museum so reich beschenkt wird.

Dank eines anonymen Münzfreundes, der seine 450 Unikate umfassende Sammlung dem Museum zur Verfügung stellte, wächst der museumseigene Edelmetall-Schatz auf rund 800 Exemplare an. Bislang beschränkte sich die Sammlung auf den Schwerpunkt "Münzen in Stadt und Land Kempen". Nun kommt das Thema "Herrscherportraits und Herrscherzeichen" hinzu.

Helmut Grießmann, pensionierter Schulrektor und seit 1995 der Münzen-Fachmann im Kramer-Museum, machte neugierig auf 2000 Jahre Münzgeschichte. Das älteste Exemplarwird auf das Jahr 6 v. Chr datiert und stammt aus Kleinasien. "Der Form nach ein Klümpchen Metall, in Wahrheit aber ein Zahlungsmittel aus Gold."

Die Stempelschneider der Alten Griechen waren da schon künstlerischer. Von Athen aus verbreitete sich die "Eulen-Drachme" zügig über ganz Europa. Grießmann präsentierte in seinem Überblick nicht nur Fakten, sondern auch kleine Geschichten, die sich hinter den alten Zahlungsmitteln verbergen.

"Münzen sprechen", sagt er und macht neugierig: "Hier können Sie lernen, warum Caesar nicht ein einziges Mal auf einer Münze zu sehen ist und welche Symbole verwendet wurden."

Ganze politische Programme beinhaltet der ein oder andere römische Silberling, wohingegen keltische "Regenbogenschüsselchen" regelrecht naiv erscheinen: Kein Münzbild, nicht einmal Schrift.

Wer sich bislang nicht für Münzen interessierte, findet anhand des neuen Bestands von 343 Münzen mit Portraits und Zeichen von Herrschern einen guten Einstieg in das Metier. Begriffe wie Münzreform oder Münzrecht werden auf Schautafeln ebenso erklärt wie die Geschichte des "Kölner Pfennigs" oder der "Knippe", einem niederrheinischen Notgeld in Rautenform.

"Die neue Präsentation hat Bildgestaltung und -geschichte zum Thema", sagt Grießmann. Ein Besuch ist empfehlendswert.

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