Karl-Heinz Hermans: Ein beliebter Ehrenbürger — ganz ohne Gedöns

Ex-Bürgermeister Karl-Heinz Hermans wird am Sonntag 85 Jahre alt. In der Kempener Altstadt hat er seine Spuren hinterlassen.

Karl-Heinz Hermans: Ein beliebter Ehrenbürger — ganz ohne Gedöns
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Im Haus von Karl-Heinz Hermans an der Ellenstraße gibt es ein Zimmer, in dem die Lebensgeschichte des Kempener Ehrenbürgers erzählt wird. An der Wand hängen Fotos aus seiner Zeit als Bürgermeister, die Urkunde zur Ehrenbürgerschaft, Bilder seiner Familie, ein Foto von der Hochzeit mit seiner Frau Resi vor 56 Jahren.

Karl-Heinz Hermans: Ein beliebter Ehrenbürger — ganz ohne Gedöns
Foto: Friedhelm Reimann

„Hier habe ich das eine oder andere Erinnerungsstück aufgehängt. Mein Schwiegersohn nennt es scherzhaft das Bürgermeisterzimmer“, sagt Hermans. Und genau in diesem Zimmer ist er vor 85 Jahren zur Welt gekommen — am Sonntag hat Karl-Heinz Hermans Geburtstag.

Karl-Heinz Hermans: Ein beliebter Ehrenbürger — ganz ohne Gedöns
Foto: NN

Ausgerechnet an diesem Tag wird er sein geliebtes Kempen verlassen — aber keine Sorge: nur für kurze Zeit. „Wir fahren am Wochenende mit der Familie ins Sauerland und feiern dort im kleinen Kreis“, erzählt der 84-Jährige.

Karl-Heinz Hermans: Ein beliebter Ehrenbürger — ganz ohne Gedöns
Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Ein großes Fest wie bei der Ernennung zum Ehrenbürger vor fünf Jahren mit hunderten Gästen in der Paterskirche wird es also nicht geben. „Ich freue mich darauf, ein paar Tage mit meiner Familie zu genießen — in aller Ruhe.“ Also „ohne Gedöns“, wie Hermans so schön sagt.

Und das geht an so einem Tag in Kempen nur schwer. Schließlich ist Hermans in der Thomasstadt mindestens so bekannt wie die Burg oder das Altstadt-Original Ferdi. Der frühere Bürgermeister genießt es, regelmäßig durch die Stadt zu radeln und mit den Leuten über Gott und die Welt — also Kempen — zu sprechen. „Letztes Jahr ging es mir gesundheitlich nicht so gut. Inzwischen klappt das Radfahren wieder. Auch wenn ich natürlich nicht mehr bis nach Kevelaer fahre“, erzählt Hermans und lächelt verschmitzt.

Der Humor ist wohl eine seiner herausragendsten Eigenschaften. Gespräche mit dem früheren Karnevalsprinzen und Ehrenleutnant der Prinzengarde sind stets von Heiterkeit geprägt. „Man muss viele Dinge im Leben mit Humor betrachten“, sagt er und lächelt erneut. Dies habe der Bäckermeister auch in seiner politischen Laufbahn so gehandhabt. Im Ratssaal habe er nie den Lautsprecher gegeben. „Das sollen andere machen. Ich habe mich nur dann zu Wort gemeldet, wenn ich wirklich etwas zu sagen hatte.“

Zum aktuellen politischen Geschehen in der Thomasstadt möchte Hermans nicht viel sagen. „Ich sehe alles mit Abstand und mische mich nicht mehr ein.“ Gleichwohl hat der „Kemp’sche Jung“ immer noch ein großes Interesse an der Kommunalpolitik: „Ich bin zwar nicht bei Facebook, weiß aber sehr wohl, was in der Stadt los ist.“ Die tägliche Lektüre der WZ hilft Hermans dabei.

Mit Stolz erfüllt es ihn, wenn Menschen seine Heimatstadt loben. „Wenn hier zum Beispiel Tagestouristen unterwegs sind und von der schönen Altstadt schwärmen, ist das ein gutes Gefühl“, sagt der Kempener. Durch seine ehrenamtliche Tätigkeit als Bürgermeister und Ratsherr hat Hermans sicher einen Teil dazu beigetragen, dass Kempen heute so ist, wie es ist.

Nicht zuletzt zeugen Martins-Denkmal und Bronze-Modell am Buttermarkt sowie die alte Pumpe an der Ellenstraße von Hermans’ Wirken. Das alles sind Geschenke an die Stadt, die Hermans mit Spenden, zum Beispiel anlässlich seiner runden Geburtstage, unterstützt hat.

Ins Schwärmen gerät Karl-Heinz Hermans nicht nur, wenn er über seine Frau Resi spricht. Auch beim Thema St. Martin glänzen seine Augen. „Ich freue mich jedes Jahr aufs Neue darauf“, so Hermans, der bis 2012 Vorsitzender des Martinsvereins war. Vor allem zu dieser Zeit zieht es den Meister in die Backstube: „Letztes Jahr habe ich mit dem Lions Club 250 Püfferkes gebacken.“ Aber auch für die Familie macht er regelmäßig Spekulatius und Co..

Als Geburtstagswunsch nennt Hermans „gute Gesundheit“ — schließlich will er noch viele Jahre im schönen Kempen erleben. Und was wünscht er sich für die Thomasstadt? „Dass vor allem die wirtschaftlichen Strukturen so gut bleiben. Ich bin zuversichtlich, dass Kempen auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird.“

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