Kaldenkirchen: Gemeinsam zu mehr sozialer Kompetenz

Fortbildung: Beate Nitzschke aus Heidelberg schulte 128 Erzieher aus 15 Nettetaler Kindergärten in Sachen Gewaltprävention.

Kaldenkirchen. Gewalt kennt kein Mindestalter, das geht schon im Kindergarten los. Deshalb muss dem auch entsprechend frühzeitig entgegengewirkt werden. 128 Erzieher aus 15 Nettetaler Kindergärten sind in Sachen Gewaltprävention und Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen dank der Nettetaler Sparkassenstiftung nun noch ein Stück kompetenter.

Die Stiftung hatte mit 16000 Euro das Gewaltpräventionsprogrammn "Faustlos" an Nettetalern Kindergärten unterstützt. Am Samstag wurden die Erzieherinnen der Kaldenkirchener DRK-Kindertagesstätte "Purzelbaum" als letzte Teilnehmer geschult. "Die Gewalt hat schon zugenommen", stellt Erzieherin Kathrin Otte fest. Und Einrichtungsleiterin Ulrike Kemmeling ergänzt: "Das soziale Umfeld der Kinder verändert sich. Das merken wir schon."

Da war Beate Nitzschke vom Heidelberger Präventionszentrum eine wichtige Hilfe. Die Referentin machte den Erzieherinnen deutlich, wie sie präventiv aktiv werden und so die Kinder- und Jugendarbeit voranbringen können. Seit 20 Jahren schult sie Erzieher zu den Themen Selbstbehauptung und Ich-Stärkung und weiß auch, warum diese Erziehung im Kindergarten so wichtig ist: "Drei- bis Sechsjährige sind besonders lernfähig, was soziale Kompetenzen angeht." Unter dem Motto "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" schafft sie so die Grundvoraussetzung für ein friedliches Miteinander.

Das begrüßt auch Michael Rotthauff von der Sparkassenstiftung Nettetal: "Wir sehen in dem Projekt einen deutlichen Mehrwert zu der erzieherischen Arbeit", sagt er.

Bürgermeister Christian Wagner würdigte das Projekt und sprach sich dafür aus, Kinder, Jugend und Familien "immer nach vorne bringen" zu wollen. Vor allem die Tatsache, dass das Problem an den Wurzeln gepackt und vor Ort gelöst werden soll, sagte ihm zu.

Jochen Dohmen von der Sparkassenstiftung nannte das Projekt "zeitgemäß" und freute sich über erste nennenswerte Erfolge. Und Referentin Beate Nitzschke ergänzte, dass soziale Kompetenzen zu Hause oft nicht mehr ausreichend vermittelt werden würden. Bei dem Projekt gehe es nicht darum, die Eltern zu entlasten. Nitzschke: "Die sind ebenso gefragt wie die Erzieher."

Fürs Erste zogen Teilnehmer und Beobachter eine positive Bilanz, das Projekt soll nun entgültig und an allen Stellen in die Tat umgesetzt werden.

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