Kabarett: „Matta und Lisbett“ auf Männersuche zwischen Uerdingen und Koblenz

„Matta und Lisbett“ präsentierten ihr aktuelles Programm im vollen Sabo-Café.

St. Hubert. Als der Raum des Art-Café Sabo nur in Kerzenschein getaucht war und die beiden Kabarettisten Ursula Kühlen und Maria Pohlmann gegen acht Uhr die Bühne betraten, wurden bei einigen Besuchern alte Erinnerungen wach: „Matta“ und „Lisbett“, das waren zwei Figuren des Oberhausener Frauenkabarett-Duos „Missfits“, das von 1965 bis 2005 deutschlandweit erfolgreich war. Die „Missfits“ gibt es nicht mehr — die beiden Charaktere aber leben weiter.

Am Freitagabend haben die beiden Krefelder Kabarettisten im vollen Art-Café ihr aktuelles Programm „All inclusive oder auch alles drin“ präsentiert. Kühlen hat sich der Rolle der jungen, modernen Matta angenommen und Pohlmann jener der eher zurückhaltenden, fast verklemmten Lisbett, die noch an ihrem verstorbenen Ehemann Willi hängt.

Die Themen reichen beim rund zweieinhalbstündigen Auftritt von Erfahrungen in den Wechseljahren über Eheprobleme bis hin zu Sex im Alter. Diskussionsstoff bieten ihnen ebenso ihr Gewicht, Schuhe — und Handtaschen. „Es gibt immer Momente im Leben, an denen man froh ist, nicht mehr so jung zu sein“, sagt Lisbett zu Beginn mit Blick auf die moderne Handtasche ihrer jüngeren Freundin — und erntet dafür zustimmenden Beifall aus dem Publikum.

Darüber hinaus sind die Beiden stets auf der Suche nach Männern. Matta möchte auf einer Kreuzfahrt in den Süden Kontakte knüpfen und träumt von einer Reise auf die Seychellen. Die Buchung überlässt sie aber ihrer Freundin, was sich als verhängnisvoller Fehler erweist: Schließlich findet sie sich auf einer Rheinfahrt von Uerdingen nach Koblenz wieder — mit „der ersten komplett weiblichen Schiffs-Crew Deutschlands“. „Gleichberechtigung? Schön und gut! Aber doch nicht hier“ singt Lisbett und zieht am Ende doch ein positives Fazit ihrer Reise: „Mit Männern war da zwar nichts, aber es war lustig.“

Lustig fanden es offensichtlich auch die Besucher und forderten zwei Zugaben. Beifall erhielt auch die dreiköpfige Band „Take Two“ (Keyboard, Gitarre und Saxophon). Im Jazz-Stil unterhielten sie gleich zu Beginn sowie beim Currywurst-Verzehr in der Pause, begleiteten zudem die beiden Darsteller bei ihren Gesangseinlagen. Für diese war es ein aufwendiges Unterfangen: Dreimal wechselten sie ihr Kostüm und am Ende mischte sich Matta noch im Glitzerkleid unter das Publikum.

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