Jugendliches Engagement gefeiert

In Eigenregie haben junge Leute die Außenanlagen des „Dingens“ erneuert. Die beiden neuen Streetworkerinnen stellten sich vor.

Jugendliches Engagement gefeiert
Foto: Reimann

Grefrath. Eigentlich ist der 23-jähirge Max Konnen Fluggerätemechaniker. Er kann aber auch anders: Zum Beispiel als Musiker und DJ auftreten oder sich auch in der Freizeit den Blaumann überziehen. Gemeinsam mit Chris „Kiste“ Pellens (28) wurde er zum ehrenamtlichen Leiter einer Baukolonne, die in etwa einjähriger Arbeit für eine schmucke Außenanlage an der Jugendeinrichtung „Dingens“ sorgte. Am Samstag wurde die offizielle Einweihung gefeiert.

„Hier war vorher nichts, nur Unkraut, Teile eines alten Gleisbetts, verschiedene Ebenen und ein maroder Zaun“, erinnerte sich Pellens an das Frühjahr 2017. Damals wurden die ersten Anträge, auch draußen am „Dingens“ Treffpunkte entstehen zu lassen, auf den Weg gebracht und schließlich auch genehmigt. Jeweils 2000 Euro gab es aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ und vom Kreisjugendamt. Um die Verwendung und die weitere Suche nach Sponsoren sowie um die Organisation kümmerten sich fortan Corinna Sassen (21) und Janine Böken (24).

Viele packten mit an, darunter natürlich die Nutzer der Einrichtung und auch Flüchtlinge. „Wir haben zunächst hier alles plattgemacht, ausgekoffert, begradigt und in das neue Fundament rund 50 Tonnen von recyceltem Baustoff reingekippt, damit wir das Ganze auf ein Niveau bringen konnten“, erzählen Max und „Kiste“. Das neue Fundament wurde mit einem schwarzen Unkrautvlies abgedichtet; darüber wurden dann auf einer Fläche von rund 120 Quadratmetern Basaltsplit eingebracht, Zaun und Lichter installiert.

Mitgeholfen beziehungsweise zu sehr günstigen Konditionen gearbeitet haben Handwerksbetriebe und die Werkstätten der „Jugendhilfe Fichtenhain“, die für den Außenbereich aus Paletten Sitzgelegenheiten schreinerten.

Bürgermeister Manfred Lommetz war bei der Eröffnung der Außenanlage vor Ort. „Das ist schon stark, dass es hier jenseits von Vereinen oder Kirchen so eine gute Jugendarbeit gibt“, sagte Lommetz. Das Ganze sah sich ferner Sozialamtsleiter Volkmar Josten an. Die Gemeinde hatte 500 Euro dazu gegeben. Dafür war ein alter Bauwagen, der zuvor in Oedt stand, aber nicht genutzt wurde, ans „Dingens“ gebracht worden. Auch diesen Bauwagen haben die jungen Leute für die Getränke-Ausgabe und für die Technik gehörig in Schuss gebracht.

Eine kleine Bühne gibt es außerdem, auf der zur Eröffnung die Gruppen „Against Aging“ und „Honor never dies“ Pop- beziehungsweise Hardrock-Musik spielten. Ferner gab es Spiel, Spaß und Sport, vom Kistenklettern bis zum Skaten.

Mit dabei waren die neuen Streetworkerinnen der Gemeinde Grefrath, Anna Beeker (21, Nettetal) und Joyce Brinkmann (27, Hückelhoven). Sie hatten erst kürzlich ihre Arbeit aufgenommen, werden von nun an ihr gemeinsames Büro im „Dingens“ (neben der Feuerwehr) haben. Beeker ist dort mit ihrer mobilen Jugendarbeit in Vollzeit beschäftigt, Brinkmann für wöchentlich 20 Stunden. Wenn junge Menschen, generell zwischen 12 bis 26 Jahren, mit jemandem reden möchte, können sie mit den Streetworkerinnen in Kontakt treten: Anna Beeker (Tel. 0175/153 80 64), Joyce Brinkmann (0175/430 08 33).

Erste Ideen, was jetzt draußen veranstaltet werden könnte, liegen schon vor: So beispielsweise eine Beach-Party, ein Mädelsabend oder eine Kinder- und Jugend-Disco. Auch das Café „Kukaff“ soll es bald wieder geben. Es gibt noch mehr Wünsche, so Janine Böken: „Es wäre schön, wenn noch mehr junge Leute wissen, dass wir hier sind.“

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