Josef Stieger: Vom Lehrling zum Chef

Der Vorstandsvorsitzende ist seit 40 Jahren im Dienst. Er führte die Bank in die Erfolgsspur.

Kempen. „Lehrling gesucht“ — ein Schild mit dieser Aufschrift in der Volksbank-Geschäftsstelle, Engerstraße, war 1971 der Beginn einer steilen Karriere. „Dieses Schild hing im Fenster, ich habe mich beworben und wurde genommen“, erinnert sich Josef Stieger, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Kempen-Grefrath. Am 1. August 1971 begann er seine Ausbildung und feiert somit sein 40-jähriges Dienstjubiläum.

Schon früh war Stieger in der Volksbank angesehen. „Bereits in der Ausbildung durfte ich vertretungsweise eine Filiale leiten“, so der Vorstandschef. Zu verdanken habe er das dem damaligen „zweiten Mann“ der Bank, Johann Loy. „Er war mein Förderer, der mich oft einfach ins kalte Wasser geschmissen hat.“ So habe er viel lernen können. Ein Vorgehen, dass Stieger heute selbst nicht mehr bei den Auszubildenden anwendet: „Das geht nicht mehr. Heute ist die Ausbildung viel reglementierter.“

Nach der Lehre — so hieß die Ausbildung damals noch — wurde Stieger später stellvertretender Leiter der Kreditabteilung. 1985 übernahm er schließlich den Kreditbereich. Schon damals hatte Josef Stieger die Qualifikation für einen Vorstandsposten, die er 1984 an der Bundesakademie erworben hat. Das Ziel war klar: Er wollte in den Vorstand.

In schwierigen Zeiten kam die Chance für den heute 57-Jährigen. „Managementfehler stürzten die Bank in eine tiefe Krise. Deshalb wurde mein Vorgänger entlassen“, so Stieger, dessen Bewerbung 1988 erfolgreich war. Am 1. April wurde er in den Vorstand berufen.

„Damals konnten wir die Gehälter der leitenden Angestellten nicht mehr aus dem Zinsüberschuss bezahlen“, erinnert sich der Chef. Heute ist das anders: „Innerhalb der Voba-Gruppe gehören wir zu den besten“, so Stieger. Die Volksbank Kempen-Grefrath habe kürzlich das Rating „A+“ bekommen.

Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Gerhard Knoor (bis 1998), Ulrich Dollen (bis 2009) und jetzt Helmut Thönes setzte Stieger einige Umstrukturierungen um: die Fusionen mit Oedt (1993) und Grefrath (1996) sowie Umbauten im Hagelkreuz, in Oedt und zuletzt in der Hauptstelle, Burgstraße. Stieger: „So sind wir gut aufgestellt.“

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