Jäger müssen über den Wolf reden

Kreisverband traf sich in Grefrath. Fachlich stand das Thema „Fellwechsel“ im Mittelpunkt. Das Team der Rollenden Waldschule soll mehr unterstützt werden.

Jäger müssen über den Wolf reden
Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath/Kreis Viersen. Zufriedene Jäger hatte man in den zurückliegenden Jahren nicht so häufig gesehen. Nun, nach Ablösung der rot-grünen Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, hat sich die Stimmung gewandelt. Es habe sich „ausgeremmelt“, hieß es in Jägerkreisen bei deren Versammlung auf Kreisebene in Anspielung auf den ehemaligen NRW-Umweltminister. 150 Gäste waren in den Saal „Zum Nordkanal“ in Grefrath gekommen. Die Waidfrauen und -männer sind erwartungsvoll: Sie hoffen, dass die schwarz-gelbe Landesregierung bis Ende des Jahres neue Gesetze auf den Weg bringt, mit der die Jägerschaft leben könne.

Zunächst referierte Astrid Sutor vom Deutschen Jagdverband Berlin zum Thema „Fellwechsel“, einer Initiative zur nachhaltigen Balgennutzung. Sie sprach von einem Qualitätsverlust der Lebensräume für die Tiere, aber auch davon, dass die „heimischen Wildarten verdrängt werden“. Sie riet dazu, die Felle nachhaltig zu nutzen und mit dem Kürschnerhandwerk zusammenzuarbeiten. Sutor sprach sich mit Nachdruck dafür aus, den „Handel mit Fellen aus fragwürdiger Käfighaltung zurückzudrängen“.

Kreisvorsitzender Heiner Prießen forderte eine bessere Unterstützung der Mitglieder für die „Rollende Waldschule“, die gut eingesetzt werde. Die Jägerschaft ist mit den Landwirten im Gespräch. Es gibt einen Arbeitskreis „Landwirte/Jägerschaft“. Prießen riet dazu, dass sich die Jägerschaft „über den Wolf unterhalten muss“. Er sah den Wolf als „idealen Spielball für die Politik“.

Die Jägerinnen sind sehr aktiv. Karin Schneller berichtete von einer Fahrt nach Baden-Württemberg und regelmäßigen Stammtischen.

Jörg Wöhrmann forderte die Kommunen im Kreis Viersen auf, für die Tiere, die im Jagdhundegebrauchswesen eingesetzt werden, die Steuersatzungen zu überarbeiten und die Steuer für diese Hunde auszusetzen. Für die Vierbeiner, die sich Prüfungen unterziehen, ist die Prüfungsordnung in diesem Jahr auf dem Prüfstand, sie wird geändert und auf den neuesten Stand gebracht.

Im Kreis Viersen gab es im letzten Jahr 309 Unfälle mit Wild, davon vier mit Personenschaden.

Die Mannschaftswertung im jagdlichen Schießen (Kreismeisterschaft) gewann der Hegering Dülken mit 1094 Punkten vor dem Hegering Viersen mit 1077 Punkten und dem Hegering Vorst, der mit 1066 Punkten Dritter wurde.

Das Jagdhornbläsercorps des Kreises Viersen nahm erstmals am Bundeswettbewerb mit gutem Erfolg teil.

Informationen aus 2017 gab es von Heinrich Heuser aus Tönisvost, Obmann für das jagdliche Brauchtum. Es gibt im Kreis Viersen 13 Bläsercorps mit 138 Aktiven. 74 Schützen nahmen an der Kreismeisterschaft im jagdlichen Schießen teil.

Im Amt als Vize-Vorsitzende wurde Christiane Mäurers bestätigt.

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