Im Kindergarten bis 22 Uhr?

Entscheidend ist der Bedarf berufstätiger Eltern: Die Kitas in der Gemeinde sollen künftig länger geöffnet bleiben.

Grefrath. Schichtdienste und lange Öffnungszeiten im Einzelhandel- für berufstätige Eltern ist es nicht einfach, die Betreuung ihrer Kinder sicherzustellen. "Die meisten Kindertagesstätten schließen gegen 16.30 Uhr. Viele Supermärkte zum Beispiel erst um 22 Uhr. Wenn Eltern dort arbeiten, gibt es eine große Betreuungslücke", sagt Sozialamtsleiter Volkmar Josten.

Die soll in Gref-rath durch die so genannte Randzeiten-Betreuung in den Kindergärten und Kindertagesstätten (Kitas) geschlossen werden. Die neun Einrichtungen sollen künftig länger geöffnet bleiben.

"Das Modell kann so aussehen, dass Tagesmütter in die Einrichtungen kommen und sich dort um die Kinder kümmern", sagt Josten. Die Betreuung könnte aber auch von Angestellten der Kindergärten und Kitas übernommen werden. Die Kosten müssten dann extra abgerechnet werden. "Ob Tagesmutter oder Erzieherin aus der Kita - das liegt in der Hand der Eltern."

Die Eltern müssen die Betreuung nämlich bezahlen. Josten: "Das funktioniert genau wie mit einer Tagesmutter, die die Betreuung zu Hause übernimmt." Mit einem Kostenzuschuss sei nicht zu rechnen.

"Wir führen ab März Gespräche mit dem Kreisjugendamt, ob es Möglichkeiten zur Finanzierung gibt. Eine einzelne Förderung der Betroffenenen ist aber unwahrscheinlich." Nur Eltern mit geringen Einkommen können Zuschüsse bekommen. "Da muss man wie bei einer ,normalen’ Tagesmutter auch einen Antrag stellen", so Josten.

"Dass es den Bedarf für mehr Betreuung gibt, haben wir in einem Arbeitskreis im Bündnis für Familien festgestellt", sagt die Familien- und Gleichstellungs-Beauftragte Annemarie Quick. Mit diesem Bedarf sei man bereits an die Grefrather Einrichtungen herangetreten. "Die Reaktion war durchweg positiv. Alle finden die Idee der längeren Betreuung gut", sagt Quick. Sozialamt und Familienbündnis wollen jetzt ein Netzwerk schaffen, "so dass die Betreuung so schnell und reibungslos wie möglich starten kann".

Zum neuen Kindergartenjahr ab 1.August soll das Konzept umgesetzt werden. "Wenn eine Einrichtung schon früher bereit ist, geht das natürlich auch", sagt Volkmar Josten.

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