Hospital-Bad wieder in Betrieb

Die Anlage war eineinhalb Jahre wegen einer Sanierung geschlossen.

Hospital-Bad wieder in Betrieb
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Was lange währt, wird endlich gut. Es gibt wohl wenige Themen, bei denen dieser — zugegebenermaßen — abgedroschene Einstieg in einen Text besser passt als beim Reha-Bad des Krankenhauses. Bereits Mitte 2016 musste Hospital-Betreiber Artemed das Bewegungsbad schließen. Die Wasserqualität und die dazugehörige Technik waren nicht mehr auf dem neuesten Stand. Die Ideenfindung und letztlich die Sanierungsarbeiten zogen sich lange hin. Gestern nun konnte Hospital-Geschäftsführer Thomas Paßers die frohe Botschaft verkünden: „Nun hat alles geklappt. Seit einigen Tagen ist das Bad wieder in Betrieb.“

Für diese gute Nachricht hat Artemed in Kooperation mit einem eigens gegründeten Verein gesorgt. Unter dem Dach des Warmwasser Bewegungsbades Kempen e.V. (WBBKP) haben sich die Hauptnutzer zusammengetan, um das Bad fortan zu betreiben. „Nur für unsere Zwecke hätten wir das Bad nicht wieder in Betrieb genommen“, erklärt Paßers. Nur ein kleiner Teil der Patienten des Hauses benötige das Angebot. Es habe aber im positiven Sinne ein „Drängen“ vieler Vereine gegeben, die das Bad mit 32 Grad Celsius warmem Wasser für ihre Angebote brauchen. „Wir haben den Bedarf in Kempen erkannt. Und das große Engagement der Beteiligten hat uns überzeugt“, so Paßers.

Hauptnutzer sind die Behindertengemeinschaft (BSG) Kempen, die Rheuma-Liga, die Selbsthilfegruppe (SHG) Osteoporose, Andrea Niederprüm mit ihren Angeboten Babyschwimmen und Schwangerschaftsgymnastik sowie die im Krankenhaus ansässige Physiopraxis von Maria Blum. „Im Namen aller kann ich sagen, dass wir nun sehr erleichtert sind“, sagt Blum. Alternative Bäder mit diesem Angebot gebe es im Kreis Viersen nicht.

Zur langen Wartezeit in Kempen haben die Vorschriften des Kreis-Gesundheitsamtes geführt, wie Thomas Paßers erklärt. „Vor allem im Zusammenhang mit einem Warmwasserbad gelten strenge Richtlinien“, sagt der Geschäftsführer. Nach der rund 80 000 Euro teuren Sanierung seien über mehrere Wochen und Monate Wasserproben genommen worden. Erst kurz vor Weihnachten habe es dann grünes Licht gegeben.

Artemed ist bei der Finanzierung in Vorleistung gegangen. Der Verein wird die Summe nun über die Einnahmen bei der Vermietung an die Nutzer abstottern. Für Mitglieder des Vereins kostet eine Stunde pro Verein 35 Euro, Nicht-Mitglieder zahlen 45 Euro, jeweils plus Mehrwertsteuer. Bei zehn Kursteilnehmern wäre man also pro Person bei 4,50 Euro. Die Betriebskosten trägt der Verein zu 80 Prozent, Artemed zu 20 Prozent. Dazu sind Spenden und Mitglieder willkommen. Kontakt: Walter Simon (Tel. 02152/4439) und Heino Breuning (Tel. 02152/51159).

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