Handwerksbetriebe mit Zukunftssorgen

Die MIT des Kreises Viersen besuchte die Elektrofirma Lücke in Willich. Die Branche leidet weiterhin unter Nachwuchsmangel.

Handwerksbetriebe mit Zukunftssorgen
Foto: MIT

Willich/Kreis Viersen. Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU hatte mit dem Kreisverband Handwerker und Mittelständler zu einem Besuch der Elektrofirma Lücke eingeladen. Zu Beginn der Veranstaltung stellte Bernt Lücke sein Unternehmen in Münchheide vor. Anschließend fand eine Diskussionsrunde zum Thema „Meisterbrief — Qualität sichern“ mit Handwerkspräsident Andreas Ehlert und Leon Rütten, Trialer Student und Betriebsnachfolger einer Tischlerei, statt.

„Was bedeutet es in der heutigen Zeit, einen Handwerksbetrieb zu führen, an die nächste Generation weiterzugeben und junge Menschen für einen Ausbildungsberuf im Handwerk zu gewinnen?“, fragte der MIT-Vorsitzende in Willich, Roger Kurzawa.

Thorsten Engler (Sprecher des Handwerkervereines Tönisvorst) erläuterte, wie Handwerksbetriebe in Schulen Veranstaltungen durchführen, um für das Handwerk und dessen Möglichkeiten zu werben. Leider würden viele Lehrkräfte ein falsches Bild zu Hand-werksberufen vermitteln und nur ein Studium Schülern empfehlen, so der Malermeister. Von 100 Abiturienten erlernten nur drei bis vier einen Handwerksberuf. In den Branchen, wo der Meisterbrief abgeschafft wurde, bestehen nach fünf Jahren nur noch 35 Prozent der Betriebe. Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Wohlstand gingen dadurch verloren.

Ärgerlich sei für viele Betriebe, dass diese aus den Innenstädten in Gewerbegebiete verdrängt würden. „Hier muss dringend gegengesteuert werden“, lautet der Appell der Handwerksmeister. In Mischgebieten müsse auch Handwerk möglich sein, nicht nur Einzelhandel. „Handwerksbetriebe gehören auch in die Innenstädte“, so MIT-Kreisvorsitzender Maik Giesen.

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