Grundschüler singen CD für Weihnachten ein

In St. Hubert wird das Klassenzimmer zum Tonstudio. Jede Grundschulklasse singt ein Lied.

St. Hubert. Die Klasse 3 c betritt leise und diszipliniert den Raum in der Grundschule am Hohenzollernplatz. Die anfängliche Unsicherheit der 20 Kinder ist aber schnell verflogen.

Sie setzen Kopfhörer auf, über die sie ihre eigenen Stimmen hören. Sie testen die Akustik, durcheinander mit lautem „Hallo? Hallo!“, bis schließlich Patrick van der Gieth um Ruhe bittet. Er hat den Klassenraum in ein Tonstudio verwandelt — mit Mikros, Mischpult und Kopfhörern.

Schnell herrscht wieder Disziplin und die Klasse sagt im Chor: „Guten Morgen.“ Van der Gieth ist bereits das zweite Mal in der Grundschule. Jede einzelne Klasse singt bei ihm ein Weihnachtslied ein. Zwölf Klassen — zwölf Lieder. Am Ende soll eine ganze CD herauskommen. Die 3 c singt „Fröhliche Weihnacht überall“.

Wie alle anderen Kinder auch, war die neunjährige Ella zunächst etwas aufgeregt. Als vor einigen Wochen mit dem Proben begonnen wurde, hatte sie das Lied nur ein wenig gekannt. „Mittlerweile klappt es aber sehr gut“, sagt sie.

Van der Gieth lässt die Musik abspielen, die er zuvor selber eingespielt hat. Die Kinder singen mit kräftiger Stimme und Klassenlehrerin Renate Pannasch dirigiert ein wenig.

„Die erste und die dritte Strophe waren super, bei der zweiten seid ihr etwas rausgekommen. Die machen wir nochmal“, sagt van der Gieth nach der ersten Aufnahme. Nach dem zweiten Versuch ist er immer noch nicht ganz zufrieden: „Das könnt ihr doch noch besser, oder?“ Ein kräftiges „Ja“ schallt ihm entgegen. Nach weiteren drei Versuchen sitzt schließlich auch die zweite Strophe.

Der achtjährige Ben kannte das Lied bereits gut. Es gehört zum Repertoire der Waldweihnacht, bei der zusammen gesungen wird. Aber etwas aufgeregt war er dennoch: Schließlich wurde sein Gesang ja noch nie auf CD aufgenommen.

Patrick van der Gieth ist für dieses Projekt im ersten Jahr mit seiner mobilen Ausrüstung unterwegs. „Früher habe ich die Kinder zu mir ins Tonstudio kommen lassen. Aber da kamen nie alle. Wenn ich jetzt in die Schulen gehe, habe ich immer die ganzen Klassen. Das ist schöner.“

Zuvor hat er bereits die Fröbelschule in Kempen besucht. Am Nachmittag wollen die Lehrer spontan vorbei kommen und im Chor ein eigenes Lied einsingen. „Warum nicht?“, sagt van der Gieth. „Meine Gitarre liegt im Auto.“

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