Kempen Große Pläne für die Bahnstraße

400 Meter der St. Huberter Einfahrtsstraße müssen saniert werden. Das ist für die Stadt kein einfaches Unterfangen. Die Interessen von Anwohnern und Geschäftsleuten müssen berücksichtigt werden.

Kempen: Große Pläne für die Bahnstraße
Foto: Friedhelm Reimann

St.Hubert. Über die Verkehrssituation auf der Bahnstraße in St. Hubert wird schon seit Jahrzehnten gestritten. Anwohner beschwerten sich seit den 90er Jahren über zu viel Verkehr und auch darüber, dass zu schnell gefahren wurde. Ein vorläufiges Endergebnis gibt es seit 2010: Von der Umgehungs- bis zur Brunnenstraße gilt ortseinwärts Tempo 50, danach darf bis zur Ortsmitte nur 30 km/h gefahren werden. Zusätzlich wurden mehrere Parkbuchten eingerichtet. Seitdem sind die Diskussionen um die Bahnstraße — zumindest öffentlich — abgeebbt.

Nun steht aber ein neues Projekt auf der Bahnstraße an, das bei den Anwohnern sicher für Zündstoff sorgen wird. Die Stadt Kempen will nun die Sanierung des 400 Meter langen Bereiches zwischen Brunnen- und Königsstraße angehen. Auch darüber wird seit Jahren diskutiert, weil die Straße in keinem guten Zustand ist.

2017 und 2018 sollen die Bagger rollen — so steht es in der Vorlage der Verwaltung für die nächste Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Planung und Klimaschutz (UPK) am kommenden Montag, 21. November. Im Frühjahr kommenden Jahres sollen die Kanäle saniert werden. 2018 soll dann die Sanierung der Fahrbahn folgen. Insgesamt soll die Maßnahme 730 000 Euro kosten. Diese Summe hat die Stadt in den Haushalt eingestellt.

Womit wir beim Zündstoff wären. Nach dem Kommunalabgabengesetz sollen die Anwohner wie bei anderen Straßen auch an den Kosten beteiligt werden. „Die Straße wird als Haupterschließungsstraße eingestuft“, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss. Das führt dazu, dass die Anwohner 30 Prozent des Fahrbahnausbaus, 50 Prozent für Parkbuchten, Gehwege und Begrünung sowie weitere 30 Prozent für die Straßenbeleuchtung übernehmen müssen. Lediglich die Kosten für Schmutzwasserkanal und Versorgungsleitungen muss die Stadt komplett übernehmen.

Einen ersten Plan zum Ablauf der Arbeiten hat die Stadt Kempen bereits entwickelt. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass zur Sanierung des Kanals im sogenannten Liner-Bau gearbeitet werden kann. Dabei handelt es sich um eine grabenlose Rohrsanierung, für die Straßen und Gehwege nicht aufgebrochen werden müssen. Die Stadt kalkuliert für die Bahnstraße im Frühjahr 2017 eine Bauzeit von zwei bis drei Wochen.

Die Erneuerung der Hausanschlüsse und die Straßenbauarbeiten sollen 2018 über die Bühne gehen und insgesamt zwischen acht und zehn Monaten dauern. In kleineren Abschnitten soll die Straße aufgerissen werden. Allerdings werden die Arbeiten aus Sicht der Stadt nur funktionieren, wenn die Bahnstraße während dieses Zeitraums komplett gesperrt wird. Soweit es möglich ist, soll den Anwohnern die Zufahrt zu ihren Grundstücken gewährleistet werden. Fußläufig sollen die Häuser immer erreicht werden können. Ebenso die Geschäfte in diesem Bereich — insbesondere der Aldi-Markt. Dabei geht es laut Stadt um Zufahrt und Anlieferung.

Weil die Bahnstraße für Anwohner, Geschäftsleute und viele andere St. Huberter von großer Bedeutung ist, will die Stadt die Bürger schon im Planungsprozess einbinden. Nach der Vorstellung in der nächsten UPK-Sitzung soll es eine öffentliche Veranstaltung geben. Dabei sollen auch Ideen der Bürger gesammelt und bewertet werden. Eine weitere Informationsveranstaltung ist geplant. Daten stehen für beide Infoabende noch nicht fest.

Erst nach diesen Veranstaltungen soll die Politik den endgültigen Beschluss zum Ausbau fassen. Es folgen die internen Anliegerinformationen in Bezug auf die Kosten.

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