Grefrather Erfolg bei Special Olympics

Behinderte Sportler der DLRG-Ortsgruppe holten in Kiel viele Medaillen. Nun winkt Abu Dhabi.

Grefrather Erfolg bei Special Olympics
Foto: DLRG

Grefrath/Kiel. Die Behindertenschwimmgruppe der DLRG-Ortsgruppe Grefrath hat in den vergangenen Tagen an den Special Olympics National Games in Kiel teilgenommen. Und zwar „äußerst erfolgreich“, wie die Verantwortlichen betonen. Alle sieben Schwimmer aus Grefrath, trainiert von Thomas Türk und Michael Wenke, zeigten eine geschlossene, „grandiose Mannschaftsleistung“. Ihre Einzel- und Mannschaftsleistung wurde mit sechs Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen belohnt. Zudem wurden noch vier vierte Platzierungen erschwommen.

Erfolgreichste Schwimmer waren Manuel Derks (zwei Gold-, eine Silbermedaille), Simon Rupp (zwei Gold- eine Bronzemedaille), Iris Jirsack (zwei Gold- eine Bronzemedaille), und Christoph Wümmers (zwei Goldmedaillen). Über jeweils eine Goldmedaille freuten sich Günter Lorenz, Christina Alsdorf und Lutz Hormanns, der zusätzlich noch eine Silbermedaille erschwamm. Somit brachte jeder der Grefrather DLRG-Schwimmer mindestens eine Medaille mit nach Hause.

Das sportliche Großereignis für geistig behinderte Sportler findet alle zwei Jahre statt. Wettkämpfe werden in fast allen olympischen Disziplinen (19 Sportarten) ausgetragen. In diesem Jahr war mit über 4700 Athleten eine große Teilnehmerzahl zu verzeichnen. Bei den Schwimmwettkämpfen sind über 500 Athleten gestartet. Die DLRG Grefrath stellte mit ihren Sportlerinnen und Sportlern die größte Schwimmmannschaft Deutschlands. Insgesamt gab es inklusive der Staffeln über 2000 Schwimmstarts. Die Grefrather Sportler gingen in den Finals 20-mal auf den Startblock, dazu gehörten vier Staffelstarts.

Das Besondere ist, dass zwei dieser Staffeln als sogenannte Unified-Staffeln ausgetragen wurden, bei denen jeweils zwei Sportler mit und zwei Sportler (als Partner) ohne geistige Behinderung an den Start gehen. Dabei garantieren die Regeln und Richtlinien der Unified-Sportarten bezüglich Alters- und Leistungseinteilung, dass alle Sportler eine wichtige Rolle in ihrer Mannschaft spielen. Für die DLRG-Ortsgruppe ist das „gelebte Inklusion“.

Die Qualifikation für Kiel war durch erfolgreiche Teilnahme an regionalen Landeswettkämpfen erfolgt — der erste Platz ist zwingend erforderlich. Die Special Olympics Kiel 2018 hatten ihren großen Auftakt am 14. Mai in einer Arena mit einer Eröffnungsfeier. Dabei wurde auch die „Special Olympics“-Flamme entzündet. Im Namen aller Sportler, Trainer und Kampfrichter wurde der olympische Eid abgelegt und die Fahne gehisst.

Für alle Teilnehmer, insbesondere auch für die vier nicht behinderten Unified-Partner (Kirstin Thielen, Christiane Daniel, Susanne Willkomm und Laurenz Türk) werden diese nationalen Spiele von bleibender Erinnerung sein. Die Stimmung und Atmosphäre im Hallenbad von Kiel, insbesondere bei den Staffelläufen sowie bei der sich anschließenden Siegerehrung, ging allen Aktiven, Trainern und Zuschauern unter die Haut.

Unter der Anleitung und Betreuung der beiden Trainer Thomas Türk und Michael Wenke entwickeln die Teilnehmer teilweise bereits seit vielen Jahren ihre sportlichen Begabungen und bereiten sich im Training gezielt auf die Wettkämpfe vor. Die Trainer arbeiten ehrenamtlich und nehmen sich für diese Wettkampfwoche Urlaub. Das Team wurde durch Ausbildungsleiterin Kathrin Groterath verstärkt. Außerdem gehörten Beate Türk, Johanna Türk, Bettina Rupp, Ingrid Alsdorf, Tanja Derks und Bernd Jirsack zum Stab.

Im kommenden Jahr finden die Special Olympics World Games in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Drei Grefrather Schwimmer sind für dieses sportliche Großereignis nominiert, so die DLRG.

Die Ortsgruppe ist nun sehr gespannt, „an wen die Auswahlkommission die zahlenmäßig sehr begrenzten und heiß begehrten Startplätze vergeben wird“. Die Entscheidung fällt Anfang Juni. Red

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