Grefrath: Warme Suppe und Alkoholtest

Die „Chill Out Zone“ lockte viele junge Jecken an.

Grefrath. Reinkommen und runterkommen - diese Devise hatte sich schnell rumgesprochen. Das "Chill Out Zone"-Präventionsprogramm von Mobiler Jugendarbeit und Jugendzentrum Dingens bot jungen Menschen an Altweiber eine Rückzugsmöglichkeit vom Partytrubel, der im Festzelt "Am Alten Friedhof" herrschte.

"Über den Selbsttest und das Quiz zum Thema Alkohol kommen wir schnell ins Gespräch, das ist ein prima Aufhänger", freute sich Streetworker Leon Küsters. Er und Andreas Kremer vom Dingens verteilten Kondome, boten heiße Getränke und Suppe an. Am beliebtesten war der Blutalkoholtester, wie ihn die Polizei verwendet: "Darf ich einmal pusten?", fragten viele.

Laut Test hatte eine Grefratherin (17) 1,13 Promille im Blut. Jetzt trinkt sie Kaffee. "Karneval und Alkohol gehören zusammen", meint sie. "Das stimmt nicht. Alkohol ist ein gesellschaftliches Problem", klärt Streetworker Leon Küsters auf. Den Kaffee hatte er der jungen Frau eingeschenkt, und seine Worte kommen an: "Jetzt hast Du erst mal genug getrunken", sagt er - und sie nickt.

Ein junger Oedter (16) meint: "Die hier kümmern sich um alles. Das ist Hilfe, die ankommt." Ohne Zelt stünde man, so seine Erfahrung, meist alleine in der Kälte. In diesem Jahr scharten sich die Gäste im "Chill Out"-Pavillon schnell um den Heizstrahler nahe der Suppenbar.

0,52 Promille war das Alkoholtestergebnis eines 15-jährigen Mülhauseners, der nach eigenen Angaben "das erste Bier in der Schule" getrunken hatte. "Die Chill Out Zone ist super. Hier kann man in Ruhe quatschen und Hilfe finden", meint er.

Auch Lothar Scheufen, Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuz-Ortsvereins Grefrath, ist zufrieden. Der Pavillon, in dem die Aktion stattfand, gehört dem DRK. Dafür wärmten sich Scheufen und seine Kollegen gerne bei einer Portion Gulaschsuppe auf.

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