Grefrath: Müllabfuhr auf Eis gelegt

Wegen Schnee und Eisglätte bleiben die gelben Tonnen im Hübeck stehen. Die Anfahrt ist der Firma HML zu gefährlich.

Grefrath. Winterwetter und Müllabfuhr - das scheint in Grefrath nicht zusammenzupassen. Erst beschwerten sich die Bewohner im Grefrather Norden (u.a. Bruckhauser, Nord- und Florastraße), dass dort die grauen Tonnen nicht geleert wurden. Jetzt hakt es im ländlichen Hübeck an der Grenze zu Hinsbeck. "Meine gelbe Tonne wurde am Mittwoch nicht geleert", beklagt Andrea Appelmans, die im Hübeck 1 wohnt.

Die Firma Handel-Marketing-Logistik (HML), die für die Abfuhr des gelben Mülls im Kreis Viersen verantwortlich ist, sagte Appelmans am Telefon, dass man wegen Schnee und Eis nicht ins Hübeck kommen könne. "Dafür habe ich bei den extremen Bedingungen Verständnis", sagt die Hübeckerin.

Die weiteren Antworten, die sie vom HML-Mitarbeiter bekam, verärgerten sie aber schon. "Man eröffnete mir, dass es auch keine Ersatzleerung geben werde. Die nächste Abfuhr wäre dann erst in 14 Tagen." Bis dahin würde ihre Tonne aus allen Nähten platzen und sie müsse auf gelbe Säcke ausweichen.

"Es wird eine Ersatzleerung geben", verspricht HML-Geschäftsführer Heino Eickes auf WZ-Anfrage. "Die Auskunft, dass wir erst in 14 Tagen wiederkommen, ist nicht richtig." Die Ersatzleerung könne aber erst dann erfolgen, wenn die Straßen im Hübeck von Eis und Schnee befreit sind. "Das ist Sache der Gemeinde Grefrath und bis heute nicht geschehen", sagt Eickes.

Der Streudienst der Gemeinde indes muss sich wohl - wie in anderen Kommunen auch - zuerst um die Hauptstraßen kümmern. "Probleme mit glatten Straßen haben wir in Außenbezirken wie Hübeck oder Schlibeck fast in jedem Winter", ergänzt der Geschäftsführer. "Sobald die Wirtschaftswege im Hübeck frei sind, kommen wir."

Während HML die gelben Tonnen im Hübeck stehen ließ, wurden die grauen Tonnen am gleichen Tag vom anderen Entsorger EGN geleert. "Das wundert mich. Die einen kommen hier hoch, die anderen nicht", sagt Andrea Appelmans.

Die Antwort von Heino Eickes: "Das zu riskieren, liegt in der eigenen Verantwortung des Unternehmens. Unsere Fahrer schätzen selbst ein, ob eine Anfahrt für Menschen und Maschinen zu gefährlich ist. In diesem Fall haben wir entschieden, dass das Risiko auf den schmalen, hügeligen und vereisten Wegen zu groß ist." Dafür müsse man Verständnis haben.

"Wenn man mir diese genauen Informationen sofort am Telefon gegeben hätte, wäre ja alles halb so wild", sagt Andrea Appelmans. Nicht nur die HML-Auskunft habe sie verärgert, auch bei der Gemeinde Grefrath fiel der Service eher dürftig aus. "Zunächst wurde mir gesagt, dass die Gemeinde für die gelbe Tonne nicht mehr zuständig ist." Und dann folgte noch ein Ratschlag: Sie könne ja ihren Verpackungsmüll zurück ins Geschäft bringen. "Soll ich jetzt alle ausgekratzten Joghurt-Becher zurück in den Laden tragen?"

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