Grefrath: Kleine Geschäfte sollen mehr Kunden anziehen

Die Lage in Grefrath und Oedt haben Städteplaner untersucht. Das Ergebnis wurde im Ausschuss vorgestellt.

Grefrath. Wie kann es für den Einzelhandel in der Niersgemeinde weitergehen? Diese Frage war das beherrschende Thema am Dienstagabend im Planungs- und Umweltausschuss.

Eigentlich sind die Rahmenbedingungen nicht so schlecht, findet das Planungsbüro Stadt + Handel aus Dortmund. Doch es gebe durchaus Handlungsbedarf, um das Zentrum durch die Ansiedlung neuer "zentrenrelevanter" Geschäfte zu stärken. Sprich: kleine Geschäfte, die Kunden anziehen und das Ortsbild prägen.

Für die Versorgung mit Lebensmittelgeschäften sei es wichtig, das Zentrum im Norden- also den Standort des Rewe-Marktes an der Schanzenstraße- zu stärken, damit der Nordwesten Grefraths weiterhin versorgt ist, so die Stadtplaner.

Der Umkehrschluss: ein Supermarkt auf dem ehemaligen Mäurers-Gelände wäre nicht sinnvoll. Eine Verlagerung des Discounters Netto (ehemals Plus) auf das Mäurers-Gelände sei kein Problem. Dann aber sollte am jetzigen Standort an der Mülhausener Straße kein neuer Supermarkt folgen.

Sorgenkind bleibt Oedt: Hier stellten die Planer eine "desaströse Bewertung der Ausgangslage" fest. 94 Prozent der befragten Bürger gaben an, etwas im Einzelhandel zu vermissen, an erster Stelle ein Lebensmittelversorger. "Das habe ich so noch nicht gesehen", so Städteplaner Ralf Beckmann zu diesem Ergebnis.

Es muss also dringend etwas geschehen. Die Empfehlung der Planer: ein Vollversorger möglichst in der Ortsmitte - auch wenn das die schwierigste aller Lösungen sei. "Der Ortskern wäre als Lage optimal, weil ein Versorger hier Frequenzbringer für andere Einzelhändler wäre." Selbst das ehemalige Girmes-Gelände sei eigentlich schon zu weit davon entfernt, der alte Sparmarkt an der Süchtelner Straße sowieso.

Georg Fasselt (CDU) machte deutlich, dass es besser wäre, einen Versorger im alten Sparmarkt zu haben, als zehn Jahre lang keinen. "Aber einen Betreiber dafür zu finden, wird schwierig", entgegnete Beckmann.

Der Markt sei zu klein und auch baulich müsste man einiges verändern. "Das lohnt sich voraussichtlich nicht - außer man findet eine Speziallösung." Wie die aussehen könnte, blieb offen.

Das Einzelhandelskonzept wird nun in den Fraktionen besprochen. Nach den Sommerferien soll es einen runden Tisch mit Politik, Händlern und Bürgern geben. Und Ende des Jahres will man zu einem Ergebnis kommen.

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