Grefrath: Jubiläum des Reitvereins Graf Holk - Große Sprünge in 90 Jahren

Die runde Zahl wird am Wochenende mit einem großen Turnier gefeiert.

Grefrath. Der Reiterverein Graf Holk Grefrath wird 90 Jahre alt. Er entstand im Sommer 1920 als Fortsetzung von Reiterkameradschaften aus dem Ersten Weltkrieg. Pferdefreunde, die bei Kavallerie und Artillerie gedient hatten, trafen sich sonntags nach dem Kirchgang bei Josten (heute Bürgerhof) an der Hohe Straße.

Zu den Gründern zählten Hermann Winkels, Hermann Genneper, Paul Gartz, Peter Weidenfeld, Josef Josten, Willi Verlinden, Hubert Thoenes, Heinrich Bauten und Heinrich Dohmes. Interessant die Festsetzung des ersten Beitrags: vierteljährlich nach dem Tagespreis von zwei Glas Bier.

Man dachte zunächst nur an eine Freizeitbeschäftigung für "Buurejonges". Auf Wiesen und Stoppelfeldern gab es Flach-, Trab- und Zigarettenrennen, Puppen- und Eierreiten. Es wurden eigene Disziplinen entwickelt: Vinkrather Trabfahren (1500 Meter), Grunewald-Trabfahren und Haus Schneppenburger Jagdrennen (jeweils 2500 Meter). Es gab Reiterbälle, im Herbst gab es eine Fuchsjagd. Im Mai 1923 bekam der Verein seinen heutigen Namen.

1924 wurde die erste Vereinsstandarte geweiht. Gestiftet hatte sie Direktor Plutte von der Plüschweberei. 1926 dann der erste Reitlehrer: Baron von Eltz-Rübenach vom Gut Niershoff in Vinkrath. An der ehemaligen Schneppenburg in Vinkrath entstand der erste Reitplatz.

Josef Funken wurde nach dem Zweiten Weltkrieg Reitlehrer. 1949 stellte die Gemeinde ein Gelände am Stegweg zur Verfügung, direkt neben der Nordkanal-Kampfbahn des SV Grefrath. Das Gelände wurde nur bedingt angenommen. Unter der Leitung von Franz Könnes wurde der Arbeitsausschuss Turnierplatz gegründet und am 29.August 1959 die neue Anlage im Heitzerend eingeweiht. Klubhaus und Reithalle wurden ebenfalls gebaut.

Ab 1969 konnten wegen Auskiesungen dort keine Turniere mehr stattfinden. Alternative war der Platz nördlich des Eisstadions, wo heute eine Halle fürs Eissportzentrum steht.

Vor etwa zehn Jahren war Rückkehr ins Heitzerend. Es wurde ein neuen Anreiteplatz angelegt, die Halle bekam ein neues Dach. Heute hat der Verein 300 Mitglieder. Seit 52 Jahren stehen Mitglieder der Familie Thoenes aus Schlibeck an der Spitze: 33 Jahre war es Johannes und seit 19 Jahren ist es Sohn Peter.

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