Grefrath: Ein Zentrum für Fachmärkte

Mäurers-Gelände: Der Getränke-Grossist hat sein Firmengelände verkauft. Die Pläne für die künftige Nutzung sind schon weit fortgeschritten– was viele überrascht.

Grefrath. Auf dem Areal der Getränke-Industrie Mäurers soll das Fachmarkt-Zentrum Bergerplatz entstehen. Nur das Verwaltungsgebäude an der Mülhausener und das Wohnhaus von Rudolf Mäurers an der Umstraße bleiben stehen. Erste Planungen wurden am Dienstagabend im Planungsausschuss vorgestellt.

Über den Verkauf seines 14500Quadratmeter großen Areals hat der Getränke-Grossist schon seit zwei Jahren mit einem Investor verhandelt: der Firma GAB Projektentwicklung aus Wettenberg (Niedersachsen). Ende 2008 wurden die Verträge notariell beglaubigt. Inzwischen sind bereits für fast Dreiviertel der 5425Quadratmeter Nutzfläche Mieter gefunden.

Das Mäurers-Areal soll in großen Teilen freigeräumt werden. Geplant sind drei Neubauten: Für einen Supermarkt (2300Quadratmeter; Interessenten sind Rewe und Edeka), für einen Discounter (1100Quadratmeter; Netto und Lidl sind interessiert) und für zwei Fachgeschäfte unter einem Dach (485 und 340Quadratmeter; Haushaltswaren, Schuhe oder Drogerie).

Zudem sollen in den jetzigen Getränkemarkt zwei Fachmärkte (je 600Quadratmeter; Textilmarkt Takko und ein weiteres Geschäft). Geplant sind gut 200Parkplätze und als kürzeste Verbindung in den Ortskern ein Fußweg zum Bergerplatz.

Alle Überlegungen für das Fachmarkt-Zentrum seien auf Grundlage des vom Gemeinderates beschlossenen Einzelhandels-und Zentrenkonzeptes entstanden, betonte Carsten Rath vom Investor GAB. Dies bestätigte Bauamtsleiter Michael Räppel. Bereits Ende 2010 könnten erste Geschäfte eröffnen, so Hans Fahrenholz, Geschäftsführer der HF-Consulting aus Cloppenburg, der sich um die Kontakte zu potenziellen Mietern kümmert.

Bis dahin ist allerdings noch viel zu tun. Der Flächennutzungsplan muss geändert, das Einzelhandelskonzept angepasst und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Die Kehrseite der Medaille: Im Verkaufsvertrag von Mäurers mit der GAB gibt es eine Ausstiegsklausel. Die zieht, wenn es bis Ende 2010 noch keine Baugenehmigung geben sollte.

Massive Kritik an dem Vorhaben kam im Planungsausschuss von Klaus Steinforth (CDU). Er befürchtet "zahlreiche Ruinen in Grefrath" und "unattraktive große Hallen" als Neubauten. Dem widersprach Carsten Rath: "Wir wollen die Situation in Grefrath verbessern. Der Standort funktioniert."

Der weit fortgeschrittene Stand der Dinge schien sogar dem erfahrenen Ausschuss-Vorsitzenden Norbert Holstein die Sprache zu verschlagen. Seit über 30Jahren sitzt er für die SPD im Planungsausschuss, seit 1989 ist er dessen Vorsitzender. Nur die Mitglieder der CDU schienen nicht ganz so überrascht wie die anderen Fraktionen. Was auch nicht weiter wundern würde, ist Klaus Mäurers doch deren Fraktions-Vorsitzender...

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