Kempen Fröchtenicht: „Wir brauchen die Arbeitsplätze“

Die CDU will versuchen, für die Zeit nach der Naue-Schließung neue Betriebe nach Tönisberg zu locken.

Kempen: Fröchtenicht: „Wir brauchen die Arbeitsplätze“
Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Die Firma Naue wird ihren Standort auf dem ehemaligen Zechengelände in Tönisberg auf absehbare Zeit verlassen. Der Ort verliert damit mehr als 40 Arbeitsplätze. Das will die CDU nicht kampflos hinnehmen, sondern versuchen, neues Gewerbe dort ansiedeln zu können. „Wir brauchen die Arbeitsplätze“, sagt die CDU-Vorsitzende Rita Ulschmid im Gespräch mit der WZ.

Kempen: Fröchtenicht: „Wir brauchen die Arbeitsplätze“
Foto: WZ-Archiv

Laut Sozialplan sei Tönisberg der am schnellsten alternde Stadtteil Kempens. Um die gute Infrastruktur im Bergdorf erhalten zu können, brauche es junge Menschen, und für diese müsse es Arbeitsplätze geben. Dafür könnten die Flächen, die Naue nutzt, eine Chance sein. „Wir müssen diesen Prozess intensiv begleiten, sonst geht uns dort etwas verloren“, sagt CDU-Ratsherr Bernd Fröchtenicht. Die beiden Tönisberger Volksvertreter erhoffen sich nun den Einsatz der Stadt für den Standort.

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Bernd Fröchtenicht, CDU-Ratsherr

Der Technische Beigeordnete Stephan Kahl hat bereits im Denkmalausschuss einen Bericht zur Lage auf dem ehemaligen Zechengelände gegeben (die WZ berichtete). Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es demnach: Während die Bezirksregierung Düsseldorf eine Neuansiedlung dort bisher kategorisch abgelehnt hat, bietet der Landesentwicklungsplan, der zurzeit neu aufgestellt wird, zumindest eine kleine Chance: Der Entwurf bietet unter gewissen Voraussetzungen die Möglichkeit für neue Gewerbeansiedlungen auf Industriebrachen. Ein Punkt dabei: In Tönisberg müsse der Bedarf da sein. Ein Abziehen größerer Unternehmen aus anderen Landesteilen soll damit verhindert werden.

Besonders diese Einschränkung macht der CDU aber Sorgen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass es ein größeres Unternehmen in Tönisberg gibt, das sich für das 75 Hektar große Areal interessiere, sei gering. „Ich habe direkt alle Großen angerufen“, so Fröchtenicht. Die CDU würde sich einen großen Betrieb auf dem Areal wünschen, um den herum sich dann auch noch andere kleinere Gewerbe ansiedeln könnten. Um Unterstützung gebeten habe man auch bereits beim Landtagsabgeordneten Marcus Optendrenk und bei Nanette Amfaldern, die Mitglied im Regionalrat ist.

Heute wird der Antrag der CDU im Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz beraten. Die Verwaltung soll beauftragt werden, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine dauerhafte gewerbliche Nutzung der von der Firma Naue derzeit belegten Teilfläche des Zechengeländes zu erreichen, und sich mit Nachdruck für eine Nutzungsänderung der sich noch im Entwurfsstadium befindlichen Regionalplanung einzusetzen. Die Sitzung beginnt heute um 18 Uhr im Rathaus.

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