Engagement mit Hand, Herz und Stimme

Wer in Grefrath Ehrenamtspreise verleiht, hat die Qual der Wahl. Diesmal freuten sich Kurt Mevissen, Feuerwehr und Frauen des Helferinnenkreises — Kraft der Ökumene.

Engagement mit Hand, Herz und Stimme
Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Gestern war es zum 3. Mal soweit, übergab die Gemeinde Grefrath erneut im Niederrheinschen Freilichtmuseum die Ehrenamtspreise. „Die Auswahl war wieder einmal nicht einfach, zumal es bei uns eine Fülle von Ehrenamtlichen gibt, die einfach seit langem dazu gehören und gar nicht wollen, dass sie dafür mal im Rampenlicht stehen“, sagte Grefraths Bürgermeister Manfred Lommetz. Er nahm mit seinen Vertretern Kirsten Peters (CDU) und Roland Angenvoort (SPD) die Ehrungen vor.

„Habe ich ’was verpasst?“, fragte gegen 12 Uhr mittags erstaunt Kurt Mevissen. Der Oedter, der am 7. März 70 Jahre alt wird, singt für sein Leben gern. So seit langem im Shanty-Chor der „Niersmatrosen“. Einige von ihnen zogen mit dem Vorsitzenden Detlef Heering und mit Fackeln ein, versammelten sich um den 69-Jährigen und sangen das Martinslied. Aus gutem Grund: Kurt Mevissen stellt seit 46 Jahren beim Oedter Zug den St. Martins dar. Er wird es 2018 zum letzten Mal tun. Niklas Gosse übernimmt danach.

Kurt Mewissen war einer der drei Preisträger. Sie alle erhielten eine Ehrenurkunde und einen Sponsoren-Gutschein über 200 Euro.

Tambourmajor Heinz Klingen brachte seine Flötisten, Trommler und Schellenspieler des Trommlercorps der Freiwilligen Feuerwehr Grefrath mit zum Festakt. Die anderen Feuerwehrmänner aus Grefrath waren schon da.

„Ihr zeigt teilweise über Generationen hinweg ein Ehrenamt par excellence, das kann man gar nicht hoch genug bewerten“, sagte der Bürgermeister bei seiner Laudatio an die freiwilligen Löschzüge beziehungsweise -gruppen mit ihrem Wehrführer Konrad Funken. Lommetz schloss die Frauen der aktiven Kameraden, die Jugend-Wehr und die Kameraden der Ehren-Abteilung mit ein.

Bürgermeister Manfred Lommetz über die Helfer und Helferinnen in der Grefrather Flüchtlingsarbeit

Einen Schlenker Richtung Sportvereine konnte sich der Bürgermeister nicht verkneifen. Er erinnerte in der Vergangenheit an die beträchtlichen Eigenleistungen, mit denen die Löschgruppen in Mülhausen und Vinkrath ihre Rettungshäuser in Schuss gebracht hätten und folgerte: „Daran hätte sich so mancher Sportler durchaus ein Beispiel nehmen können.“

Lommetz nannte außerdem die vielen Helfer in der Grefrather Flüchtlingsarbeit und gab zu: „Auch Sie haben Enormes geleistet und gezeigt, wo wir als Öffentliche Hand versagt haben.“

Zur dritten Laudatio. Die hielt Kirsten Peters auf den ökumenischen Helferinnenkreis der Katholischen Pfarrgemeinde St. Benedikt sowie der evangelischen Kirchengemeinde Grefrath. Seit mehr als 30 Jahren gibt es in den Ortsteilen diese Gruppen. Sie kümmern sich beispielsweise durch den Verkauf von „Eine Welt-Produkten“ darum, dass es auf der Erde fairer zugeht.

Sie arbeiten, sammeln oder treffen sich regelmäßig auch zu anderen Projekten. Davon profitieren beispielsweise Straßenkinder in Ecuador oder die Jüngsten in Rio. Basare, Besucher-Dienste. . . „Eure Arbeit kann man nicht hoch genug einschätzen“, sagte Kirsten Peters. Regionaldekan Pfarrer Johannes Quadflieg und die evangelische Pfarrerin Barbara Münzenberg freuten sich ebenfalls über die Ehrung wie einige der geehrten Damen, für die es spontanen Beifall gab — für Marianne Schürmann, Roswitha Wilmen, Margret Nietzel, Marion Gatzen und Siegrid Feller.

„Natürlich können wir noch Verstärkung gebrauchen“, sagte Marianne Schürmann, nutzte die Aufmerksamkeit und lud Interessierte zum donnerstäglichen Treff ins Grefrather Cyriakushaus ein — von 8.30 bis 11.30 Uhr.

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