Energie-Musterhaus: Kreative Entwürfe für die Ausstellung

Auf dem Wartsberg kann man sich bald zu energieeffizienten Sanierungen informieren. Studenten haben 14 Entwürfe vorgelegt.

Energie-Musterhaus: Kreative Entwürfe für die Ausstellung
Foto: Kurt Lübke

Kempen/Tönisberg. Das Reihenmittelhaus am Birkenweg 8 auf dem Wartsberg wird fit gemacht. Im Rahmen der Quartiersentwicklung Wartsberg haben die Stadtwerke Kempen das 60er-Jahre-Haus gekauft, das nun zum Musterhaus umgebaut wird. Wärmedämmung, Heizung, Fernwärme, Photovoltaik — alles soll auf den neuesten Stand und besonders energieeffizient sein.

Das Haus soll nicht nur mit gutem Beispiel vorangehen, sondern den Bürgern auch in einer Ausstellung viel Wissenswertes über energetische Sanierungen vermitteln und diese so motivieren, selbst zu investieren.

Ein Semester lang haben sich 38 Studenten in der Lehrveranstaltung „Messe-, Ausstellungs- und Ladenbau“ im Fachbereich Architektur der Hochschule Düsseldorf mit der Konzeption für eine solche Ausstellung beschäftigt. Das Ergebnis sind 14 kreative Entwürfe, die nun für 14 Tage im Rathausfoyer zu sehen sind.

Die Auswahl war nicht leicht, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Ferling. Viele gute Entwürfe seien präsentiert worden. Doch eine Entscheidung ist gefallen, vier Studenten werden ausgezeichnet. Die ersten drei Plätze sind mit 800, 400 und 200 Euro, ein Sonderpreis mit 150 Euro dotiert. Weil es so viele gute Ideen gab, hat man sich entschlossen, den ersten Gewinner-Entwurf als Hauptkonzept zu übernehmen, aber auch Elemente der anderen Siegerkonzepte einzuarbeiten.

„Sehr kreative Entwürfe“, lobte der Erste Beigeordnete Hans Ferber die Ideen der Studenten bei einer Vorstellung im Rathausfoyer gestern. „Die ersten beiden Preisträgerinnen werden nun in die Umsetzung mit eingebunden“, erklärte Stephanie Weis von der Hochschule Düsseldorf.

Kriterien waren unter anderem Originalität und die gute Vermittlung der Inhalte, schilderte Ferling. Auch, dass das Haus weiter für soziale Aktivitäten genutzt werden kann, war eine wichtige Voraussetzungen.

Der Siegerentwurf setzt auf Multimedia. In Holzboxen kann man mit Hilfe von unterschiedlichen Medien etwas über energetische Sanierung erfahren. Dazu gehören unter anderem ein Film, den man sich auf einem Tablet ansehen kann, sowie Audioboxen, aber auch Kisten, in denen man Dämmstoffe fühlen kann. Dabei ist alles nach zu sanierenden Bereichen, wie Außenwände, Fenster und Türen, Technik, Dach und Keller unterteilt.

Der zweite Platz ging an ein Konzept mit Schiebesystem, das an der Decke montiert wird. An daran befestigten Papier- oder Stoffbahnen finden die Ausstellungsinhalte Platz. Die Bahnen lassen sich schnell zur Seite schieben und der Raum bietet dann wieder Platz für Veranstaltungen.

Der Entwurf, der den dritten Preis erhielt, umfasste 18 Stelen, die aus zwei Ebenen bestehen. Oben können sich die Erwachsenen informieren. Unten sind die Infos kindgerecht aufgearbeitet. Stationen zum Mitmachen sind auch vorgesehen. Der Sonderpreis ging an einen Studenten, der seine Ausstellung an den verschiedenen Gewerken ausgerichtet hat und die Besucher mit Dachdecker, Elektriker und Co. hindurch führt.

Neben den vier Siegern sind auch andere originelle Ideen im Rathausfoyer zu sehen. So kann man sich durch die Ausstellung bewegen, indem man Fragen beantwortet Teile erspielen und so einen Würfel zusammenpuzzeln. Oder man lässt sich von „Familie Müller“ mit Mutter, Vater und Kind erklären, was es bei den Sanierungen zu beachten gibt. Oder man kann in einem „Haus im Haus“ sehen, wie Wände oder Fenster von innen aussehen.

Zurzeit kann man sich die Entwürfe für die Ausstellungen im Rathausfoyer anschauen. Parallel wird schon an der Umsetzung der Elemente für das Musterhaus gearbeitet. „Hoffentlich Ende des Sommers soll alles stehen“, sagt Stephanie Weis. Dann sind übrigens nicht nur Tönisberger, sondern alle Kempener eingeladen, sich dort über das Thema energetisches Sanieren zu informieren.

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