Kempen Endlich herrscht im Freibad Hochbetrieb

Die Hitze beschert dem Kempener Aqua-Sol derzeit viele Besucher. Am Mittwoch waren es zwischen 4000 und 5000.

Kempen: Endlich herrscht im Freibad Hochbetrieb
Foto: Kurt Lübke

Kempen. „Er sitzt bestimmt jetzt auf seiner Terrasse und lässt es sich gut gehen“, sagte am Mittwoch schmunzelnd der stellvertretende Badleiter vom Kempener Aqua-Sol, Michael Bist. Der 35-Jährige meint seinen Chef Wolfgang Werthschulte, der Urlaub hat. Gut gehen ließen es sich im Kempener Bad die Kleinkinder, Schüler, Eltern oder Großeltern, die am bisher heißesten Tag im Juli immer wieder ins Wasser gingen, sich sonnten oder lieber die wenigen schattigen Plätze bevorzugten. Endlich, möchte man sagen. Schließlich war der Sommer bislang eher eine Enttäuschung.

Schon um 12 Uhr mittags war es in der Wasserwelt an der Berliner Allee 31 Grad heiß — im Schatten. Angenehmer war es da schon im Foyer, wo gerade Marion Tschirga und Joanna Kratzka an der Kasse viel tun hatten. Um 12.10 Uhr waren bereits 2080 Besucher registriert. „Das werden locker bis zum Nachmittag 4500 bis 5000“, schätzte Michael Bist. Mit der Besucherzahl stieg dann auch das Thermometer auf über 35 Grad.

Gegen Mittag waren die Freundinnen Nina Pohle (26) und Anika Urbach (21) aus Kempen angekommen. „Für meinen Rücken ist es sehr gut, wenn ich regelmäßig schwimmen gehe“, sagte Nina Pohle, die in diesem Jahr schon etwa 15 Mal da war. Freundin Anika geht hingegen nur schwimmen, wenn es sehr schön und heiß ist. „Und ein bisschen Bräunung vor dem Urlaub kann ja auch nicht schaden“, meint sie, weil sie im August mit anderen Freunden nach Sizilien fährt.

Es herrschte in und an den verschiedenen Wasserbecken ein reger Betrieb. Man hörte von weitem das Juchzen der Kinder auf der Rutsche. Und sah, wie entweder gesprungen, geschwommen oder sich nahezu bewegungslos an den Beckenrändern erfrischt wurde.

Unter den vielen Gästen war auch die zehnjährige Lena, die gerade an der Hand ihrer Großmutter Marianne auf dem Weg ins Sportbecken ist. „Lena ist eigentlich schuld, dass wir seit etwa sechs Jahren regelmäßig schwimmen gehen“, sagen übereinstimmend ihre Großeltern, die Kempener Eheleute Hans und Marianne Kollender. Der Opa erinnert sich an den vierten Geburtstag seiner Enkelin und noch genau an eine damalige Abmachung: „Wenn du das Seepferdchen schaffst, gehen wir mit dir regelmäßig schwimmen.“ Gesagt, getan, zwei Wochen später hatte Lena das Seepferdchen. Sie schwimmt bei der DLRG und will bald das goldene Abzeichen schaffen.

Unter großen schattigen Bäumen waren derweil die zehn Monate alten Esmail und Enea bestens gegen die knallige Sonne geschützt. Ihre Mütter, Diana Ghadery und Sofie Zeneli, aus dem Iran beziehungsweise dem Kosovo stammend, hatten sich kurz vor der Geburt ihrer Kinder im Kempener Krankenhaus kennengelernt und wurden Freundinnen. Diana Ghadery, die eigentlich in Hüls wohnt, ist zum ersten Mal im Aqua-Sol. Es gefällt ihr: „Das machen wir jetzt garantiert öfter.“

Mit einer kleinen Pizza stärkten sich die Brüder Daniel (7) und Leon, der gestern neun Jahre alt wurde. Die beiden, sind mit den Eltern da, Eugen und Nelli Sorg. „Bei uns in Moers gibt es so etwas nicht, das Bad wird gerade renoviert beziehungsweise neu aufgebaut und hier in Kempen macht es richtig Spaß“, sagt die Mutter.

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