Ein Pechvogel auf Reisen

Neuerscheinung: Fünf Jahre hat Marcel Rau an seinem ersten Buch gearbeitet.

Kempen. Ein seltsamer, glubschäugiger Fremder bittet den Dorftrottel um Hilfe, und ganz schnell beginnt eine fantastische Reise. Von diesem Abenteuer handelt das erste Buch von Marcel Rau mit einem ungewöhnlichen Titel: "Arschkarten-Toni - Aussichtslos mit Panoramablick". Der 28-Jährige hat sich die Thomasstadt als Inspiration für seinen humoristischen Fantasy-Roman genommen und gibt sogar zu: "Einige Parallelen gibt es zwischen Toni und mir schon."

Der gebürtige Kempener besuchte die Grundschule an der Eichendorffstraße und das Thomaeum, an dem er 2001 das Abitur machte. Dann ging es zum Medien-BWL-Studium nach Köln. Nach mehreren Jobwechseln und Praktika arbeitet Rau heute im Marketing-Bereich.

"Mit zehn Jahren habe ich angefangen, zu schreiben", erzählt der Autor stolz: "Wir haben zu Hause an die 8000 Bücher, und mein Vater hat mir immer ganze Stapel gebracht." Doch häufig hat Rau die Lektüre nicht gefallen, bis sein Vater sagte: "Dann schreib es doch selber besser." "Die Ironie habe ich damals nicht verstanden, aber so habe ich mit dem Schreiben begonnen."

An seinem Buch "Arschkarten-Toni" hat der Kempener fünf Jahre geschrieben. Die Inspiration kam durch eine persönliche Pechsträhne: "Auf einmal stürzte eine Reihe von Missgeschicken auf mich ein. Und da habe ich mich gefragt: Wo kommt nur das ganze Pech her?" Doch solch ein Unglücksrabe wie Toni sei er nicht, betont der Schriftsteller.

Der Protagonist von Marcel Rau, der im Königreich Blumentopf lebt, lässt kein Fettnäpfchen aus. Erst als er dem glubschäugiger Fremden zu Hilfe eilt, entkommt er dem Alltag, lehnt sich gegen die Götter auf und kämpft gegen sein Schicksal an.

Erschienen ist der Roman bei Books on Demand. "Dort hatte ich noch viel Mitspracherecht", sagt Marcel Rau. Er selber übernimmt die Vermarktung und teilweise den Verkauf seines Buches. Auch das Cover gestaltete er.

Privat wohnt der 28-Jährige mit seiner Freundin Daniela Jahn im ehemaligen Landratsamt an der Hülser Straße: "Dort haben wir alles selber restauriert. Das war zwar viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt." Außerdem gehen beide gerne laufen. Nach einem mittelmäßigen Erfolg beim Altstadtlauf 2010 möchte das Paar diesen Winter viel trainieren. Doch auch das Schreiben soll nicht zu kurz kommen. Marcel Rau: "Es sind sieben oder acht Projekte auf meinem Laptop, von denen ich ein oder zwei bestimmt ausbauen werden." Doch zunächst wartet er auf Reaktionen auf sein erstes Buch.

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