Ehrenamtliches Gewusel im Rathaus

Der „Markt der Möglichkeiten“ war gut besucht. 29 Organisationen stellten sich vor und warben um Freiwillige für ihre Ideen.

Kempen. Es war gestern einiges los im Kempener Rathaus. Stadtverwaltung und die Kempener Freiwilligenagentur hatten dort zum dritten Mal einen „Markt der Möglichkeiten“ aufgebaut. 29 Organisationen, darunter Seniorenheime und Eine-Welt-Gruppen, Sportvereine und die Flüchtlingshilfe, nutzten dabei die Gelegenheit zu zeigen, wie vielfältig ein Ehrenamt sein kann. Natürlich erhoffte man sich dadurch Neueinsteiger, männliche wie weibliche.

Ein Gewusel, teilweise wie zu Zeiten des Winterschlussverkaufs. Da setzten sich die jungen Unicef-Kicker des FC St. Hubert für die Kinderrechte ein, stellten sich unter anderem Hospiz-Initiativen oder der Sozialverband VdK und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) vor.

Es kamen zahlreiche Neugierige — aus den unterschiedlichsten Gründen: „Vielleicht finden wir hier für unseren 17-jährigen Sohn einen Praktikumsplatz im sozialen Bereich“, sagte ein Familienvater aus Kempen. Ein 63-Jähriger, der mit seiner Frau im Rathaus war, sagte: „Wir informieren uns erst einmal, möchten aber irgendwo mit anpacken.“

„Helfer und Helferinnen sind zum Beispiel in der Fahrradwerkstatt bei uns immer willkommen“, sagte von Ulrike Bodemann-Kornhaas von „Kempen hilft“. Sie macht gerade bei der Flüchtlingshilfe den Bundesfreiwilligendienst und erwähnt, dass dieser auch im Jahr 2018 gesondert für den Flüchtlingsbereich angeboten werde. Eine Alters-Obergrenze gebe es dabei nicht.

„Kempen hilft“ war gleich an mehreren Stellen vertreten. Sogar die Cafeteria in der Thomaskirche hatte geöffnet. Und ins Rathaus hatte Brigitte Nienhaus einige Frauen aus Afghanistan mitgebracht. Die Frauen, die erste Deutsch-Kurse in der Johannes-Hubertus-Schule in St. Hubert gemacht hatten, setzten in kleinen Sketchen deutsche Begriffe, wie sich zu entschuldigen oder sich zu verabreden, pantomimisch um.

Vertreten war auch die Behinderten-Sportgemeinschaft, die durch die Vorsitzende, Nicol Koth-Rohn, auf die vielen Betätigungsfelder hinwies. Angefangen vom Flugball für Mädchen über die Wassergymnastik bis hin zu den Bereichen der Neurologie, also für Menschen beispielsweise mit cerebraler Bewegungsstörung oder Demenz nützlich sein kann.

Vom Jugendamt informierten Katrin Stark und Mona Schneider über die Hilfsangebote, von den Frühen Hilfen bis zur Familienberatung. Für den zehnjährigen Nic war indes das Briefmarkensammeln sein liebstes Hobby. „Das habe ich von meinem Opa geerbt“, erzählte der Schüler der 4a der Kempener Astrid-Lindgren-Grundschule. Nic gehört den „Jungen Briefmarkenfreunden Kempen“ an und hatte eines seiner fünf Alben, allesamt Briefmarken aus Deutschland, mitgebracht.

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