Die Chancen der Digitalisierung nutzen

Vortrag beim Forum Mittelstand lockte viele Unternehmer ins Kempener TZN.

Die Chancen der Digitalisierung nutzen
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Kempen/Kreis Viersen. Industrie 4.0, Digitalisierung: Diese Schlagworte griff das Forum Mittelstand im Technologiezentrum Niederrhein (TZN) in Kempen auf. Dass sie den Nerv der Unternehmer treffen, zeigte die Resonanz: Fast 100 Besucher ließen sich über Chancen und Risiken informieren.

„Wichtig ist, dass wir uns mit dem Thema beschäftigen“, sagte Thomas Jablonski, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Kreis Viersen, zur Begrüßung. Man spreche nicht über Science-Fiction, vieles sei schon Realität; man müsse aufpassen, den Anschluss nicht zu verpassen.

Was sich hinter den Schlagworten verbirgt, machte Wilhelm Mülder von der Hochschule Niederrhein in seinem Impulsvortrag deutlich. „4.0“ bedeute die vierte industrielle Revolution — nach Dampfmaschine, Fließband und Elektronik folge nun das „Internet der Dinge“: Maschinen werden untereinander vernetzt, sie können autonom agieren. Mülder stellte dies anschaulich dar. Etwa am Beispiel eines Autofahrers, der über eine Smart Watch mit der virtuellen Welt verbunden ist. Ist der Fahrer müde, erhält er frische Luft, eine Rückenmassage oder laute Musik. Ist er nicht mehr fahrtauglich, sagt das System „Stop“.

Maschinelles Lernen ist an der Tagesordnung, künstliche Intelligenz auf dem Vormarsch. Virtuelle Realität wird über einen Minicomputer am Körper zum Alltag werden, sagt Mülder. Daten sind in dieser Entwicklung die neuen Ressourcen. „Erfährt der Versandhandel so mehr über den Kunden, kann er passgenauer liefern und die Zahl der Retouren reduzieren.“

Das Geschäft mit den Daten bringe neue Produkte, Serviceangebote und Dienstleistungen hervor. Dies habe Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Durch den Wegfall von Fahrern würden Kosten eingespart, mobile Arbeit nehme zu, das klassische Büro habe ausgedient, so Mülder. So gebe es in den Niederlanden bereits einen Rechtsanspruch auf Home Office.

Mülders klare Botschaft an die Vertreter von kleinen und mittelständischen Unternehmen lautet: Chancen nutzen, nicht warten. Das hat Alexander Vennekel bereits getan. Er betreibt eine Werbeagentur in Kempen. Man habe die Prozesse automatisiert, die Kunden bestimmten das Aussehen des Produkts selbst, produziert werde online. Sein Leitmotiv: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Red

Tipps zu Projekten und Fördermitteln gibt’s bei der WFG:

wfg-kreis-viersen.de

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