Der Kempener Hoppeditz ist erwacht

Am Samstag wurde der Beginn der Session gefeiert — zuerst am Narrenbaum und dann im Kuba.

Der Kempener Hoppeditz ist erwacht
Foto: Lübke

Kempen. Richtig gut ausgeschlafen waren am Samstag die Karnevalisten der Thomasstadt Kempen zum Auftakt der neuen Session 2017/2018. Eine Session, die Kempen zwar keinen Rosenmontagszug bescheren wird — den gibt es erst 2020 wieder —, aber eine Vielzahl von hochkarätigen Veranstaltungen bereithält (siehe Info-Kasten). Es ist auch die letzte Session des amtierenden Prinzenpaares, Rainer und Angelika Pasch. Das Prinzenpaar hat, wie schon das Vorgängerpaar Kox, dem Kempener Karneval ganz viel „mit Familie und mit Herz“ gegeben. Man spürte in jeder Minute, dass sie mit vollem Herzen für das Brauchtum Karneval unterwegs waren und sind.

Und Prinz Rainer I. fand eine Brücke zur evangelischen Kirche. „Am Aschermittwoch 2018 werden wir als Prinzenpaar zusammen mit dem KKV und der Prinzengarde in den drei Jahren unserer Regentschaft wohl rund 250 bis 300 Veranstaltungen besucht haben. Wir haben das Lutherjahr und den 500. Geburtstag der Reformation feiern können. Wir sehen in Kempen in den letzten drei Jahren eine Reformation des Karnevals, eine positive Reformation, wo wir das Prinzenpaar sein durften“, so der Prinz. Es gebe wieder mehr Sitzungen. Damen- und Herrensitzung seien wiederbelebt worden. „Wir haben die Zeltveranstaltungen auf dem Buttermarkt erleben dürfen. Wir freuen uns auf die Zeltveranstaltungen des KKV am Karnevalssamstag und Rosenmontag im neuen Narrenzelt.“ Und Kempen singt in der fünften Jahreszeit. Es gebe die Narrenmesse, die Veranstaltung des Heideröslein in St. Hubert. „Das alles tut unserer Vaterstadt gut“, so der Prinz.

So positiv, wie Rainer I. den Kempener Karneval schilderte, erlebten ihn am Samstag bei acht Grad und trübem Wetter auch die Mitglieder der verschiedenen Karnevalsgesellschaften und Garden. Die trafen sich zunächst am Narrenbaum. Der steht im Schatten der Mühle an der Ellenstraße seit 1999, als das Prinzenpaar Karl-Günter und Renate Schmitz (1998 bis 2000) ihn stiftete. Die Karnevalisten wünschen sich, so war es am Samstag mehrfach zu hören, dass es ein „kleines Schild“ geben möge, das den „Narrenbaum“ als solchen kenntlich macht. Nach einem einstündigen Stelldichein an der Ellenstraße zogen die Kempschen Jecken zum Sessionsauftakt ins Kuba.

Dieser Auftakt unter der Regie der KG Weiß und Blau Kamperlings war vollauf gelungen, denn das kleine, aber feine Programm machte richtig Lust auf „ganz viel Kempsche Fasteloavend“ in der neuen Session. Da tanzten sich die Blue Angels der KG Weiß und Blau Kamperlings ebenso in die Herzen der Besucher wie die Garde der KG Narrenzunft, die am Samstag einen zweiten Auftritt im Kolpinghaus hatte.

Susanne Thomas als Hoppeditz war rechtzeitig erwacht und stimmte das Narrenvolk auf die tollen Tage ein. Die Weiß-Blauen aus Kamperlings mit Präsident Günter Vida an der Spitze hatten zwei Glücksgriff getan. Erstens, mit der Verpflichtung von Bauchredner Tom Prinz und seinem munteren Vogel Rocky, der immer wieder mit seinem „lockeren Schnabel“ für Begeisterung sorgte. Und zweitens, dem Comedian und Stimmenimitator Christian Korten, „Mann mit der hohen Stirn“, der Rainer Calmund ebenso drauf hat wie Helge Schneider oder Heinz Erhardt.

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