Kunst in Grefrath Das Oedter Niersufer wurde zur großen Kunstmeile

„Facetten“, „Bunte Gans“ und „Vokus Vorst“ hatten zu einer speziellen Ausstellung in freier Natur geladen.

Kunst in Grefrath: Das Oedter Niersufer wurde zur großen Kunstmeile
Foto: Lübke, Kurt (kul)

Oedt . Es war eine Premiere am Niersufer: Auf einer Länge von einem knappen Kilometer reihte sich am vergangenen Sonntag Kunstwerk an Kunstwerk. Mitglieder der Gruppen „Bunte Gans“, „Facette“ und „Vokus Vorst“ sowie eine Kaarster Gastkünstlerin sorgten für jede Menge Farbtupfer entlang des Niersufers. Zum Glück spielte das Wetter mit.

Kunst in Grefrath: Das Oedter Niersufer wurde zur großen Kunstmeile
Foto: Barbara Leesemann

„Hier ist richtig viel los“, freute sich Morena Hommel, die Skulpturen ausstellte, oft aus Holz, aber auch in Kombination mit Gips. Und sie warb für ihr Wohnzimmerkonzert nächsten Samstag mit „Inkfields“ in der Kulturscheune. Uschi Bolten zeigte abstrakte Arbeiten mit klarer, oft geometrischer Formensprache, aber auch zum Teil sehr kleinformatige Landschaften, die aus dem Gefühl heraus entstanden sind. „Licht in meinen Bildern ist mir wichtig“, erläuterte sie. Ihr Arbeitsmaterial: Acrylfarben. Sabine Heister aus Kempen stellte Skulpturen aus, die sie aus Fundstücken, vor allem Holz, geschaffen hat.

Siegfried Füsers war mit Fotos vertreten — der Girmes-Wasserturm, mit Lichtern in unterschiedlichen Farben beleuchtet und die Burg Uda, bearbeitet mit einer Art Stimmungsverstärker, gehörten dazu. Ehefrau Barbara zeigte Betonfiguren mit Acryllack — Menschen, in sich versunken oder aneinander geschmiegt. Erika Jörgenshaus aus Kaarst transportiert mit ihren aktuellen Bildern Lebensfreude pur. Oft sind es Frauen voller Energie und ohne Drang zur optischen Perfektion, aber voller Leidenschaft.

Siggi Dämkes’ Fischgräten aus rostigem Metall passten besonders gut ans Niersufer, gemeinsam mit Manfred Küsters, der Gartenbilder ausstellte, und Morena Hommell trommelte das Trio.

Renate Siems präsentierte sich als experimentierfreudige Malerin, die Farbe zum Teil auf Schablonen sprüht, sodass gleichmäßige Muster entstehen. Karen und Ido Kneer arbeiten zum Teil zusammen. Seine Spezialität ist die Betonkunst, sie arbeitet mit Glasperlen, Marmor- und Steinmehl, vor allem aber mit dem Kunstharz Resin — der 3-D-Effekt ist ihr wichtig.

Anette Grübnau überraschte mit ihrer vorsichtigen Abwendung von der rein abstrakten Malerei. Ganz dezent ist jetzt auch Figürliches zu entdecken. Rolf Effmert zeigte Fotos — Landschaftsimpressionen, aber in seiner Mappe auch Makroaufnahmen wie die Skulpturen aus Haribo-Leckereien. Ulrike Wiesemanns Arbeiten vermitteln im wahrsten Sinne des Wortes „Ein-Drücke“, Sumpfkalk ist ihr bevorzugtes Material.

Beate Begovic ist eigentlich Keramikdesignerin. Sie unternimmt aber immer wieder gerne Ausflüge in die Welt der Malerei, nicht zuletzt, weil sie dort stärker und einfacher mit Farben arbeiten kann. Die Wellenform, aber auch die aufbrechenden Farbflächen vermitteln eine enorme Dynamik — die Künstlerin sieht in ihren Bildern Zyklone, mitreißende Naturgewalten.

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