Christ-König: Fusion nutzen

Die Hagelkreuzgemeinde feiert „40-Jähriges“. Gleichzeitig laufen die Verhandlungen über die verordnete Verschmelzung.

Kempen. Ungeachtet der anstehenden Fusion in gut einem Jahr feiert Christ-König am Sonntag ein Jubiläum: Seit 40 Jahren gibt es nun im Hagelkreuz die katholische Kirchengemeinde Christ-König.

Anlässlich des Patroziniums ist um 9.45 Uhr eine Festmesse, bei der die Chöre von Christ-König und St.Josef die Orgelsolomesse in B-Dur von Joseph Haydn mit kleinem Orchestern vortragen.

"An der Fusion ist nichts zu ändern", formulierte der Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Kurt Huintjes auf der Sitzung dieses Gremiums die pragmatische Haltung im Hagelkreuz mit seinen 3700 Gemeindemitgliedern.

Christ-König wünscht sich wie die Schwestergemeinde St.Josef aus Kamperlings die Auflösung aller drei Kempener Pfarreien und die Gründung einer Gemeinde mit neuem Namen und gemeinsamem Pfarrgemeinderat.

Huintjes: "Wir sind kompromissbereit." Ein Sprecherrat mit Huintjes, Küster Ralph Hövel, Annemie Gronen, Jürgen Gilbers und dem Pfarr-Administrator Pero Stanusic (Pfarrer in St.Hubert) vertritt in den anstehenden Fusions-Verhandlungen den Pfarrgemeinderat.

Die Anfänge von Christ-König sind von der Muttergemeinde St.Marien ausgegangen: Mit zunehmender Besiedlung des Kempener Nordens (Hagelkreuz, früher "Neue Stadt") sowie des Kempener Südens wurde die Propsteigemeinde um zwei Seelsorgebezirke erweitert: Christ-König und St.Josef. "St.Mariae Geburt konnte für unseren Bezirk im Dezember 1968 ihre neue Christ-König-Kirche am Concordienplatz einweihen", erinnert sich Huintjes.

1970 wurden Christ-König und St.Josef Vikarien- ein erster Schritt in die Selbstständigkeit. Und im Februar 2000 erhob Bischof Heinrich Mussinghoff die Marien-Töchter zu eigenständigen Pfarrgemeinden.

Die Gemeinde hatte sich zu dieser Zeit unter dem damaligen Pastor Hans Vratz bereits gut entwickelt: Das Gemeindeleben nahm zunehmend Fahrt auf, viele Gruppen und Initiativen entstanden. Huintjes: "Denn wir wollten eine moderne Gemeinde sein, die sich zeitgemäß in der Feier der Gottesdienste und menschennah durch ihre Gruppen im Ortsteil einbringen wollte."

Weitere wichtige Schritte waren der Bau des Pfarrheims sowie der prächtigen Christ-König-Kirche, die im März 1993 eingeweiht wurde und die "Notkirche" schnell in Vergessenheit geraten ließ. Ebenso wie die später folgende Orgel trug die Gemeinde auch für die künstlerische Ausgestaltung der Kirche ihr Scherflein bei: 1,7Millionen Mark.

Unter Pfarrer Werner Rombach, der Kempen 2007 in Richtung Erkelenz verließ, wurden Laien mehr und mehr in die kirchliche Verantwortung einbezogen- vielleicht ein weiser Schritt mit Blick auf die verwaiste Pfarrstelle sowie die Fusion. Mit Blick auf die vom Bischof geforderte Verschmelzung der drei Gemeinden fragt Huintjes vielsagend: "Ist die Fusion das Ende unserer Gemeinde, oder kann sie ein Neuanfang sein?"

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