Burgstraße: Volksbank investiert

Das Gebäude neben der Geschäftsstelle wird saniert. Die Kosten sollen bei etwa 800 000 Euro liegen.

Derzeit ist die Fassade des Gebäudes noch mit Waschbeton gestaltet Die Animation (Bild 2) zeigt, was das die Volksbank neben der Geschäftsstelle plant.

Derzeit ist die Fassade des Gebäudes noch mit Waschbeton gestaltet Die Animation (Bild 2) zeigt, was das die Volksbank neben der Geschäftsstelle plant.

Foto: Lübke/Animation: Thelen

Kempen/Grefrath. An der Burgstraße steht das nächste größere Bauprojekt an. „Wir wollen unser vermietetes Gebäude neben unserer Hauptstelle modernisieren“, sagte Josef Stieger, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Kempen-Grefrath, bei der gestrigen Bilanzpressekonferenz. Die Rede ist vom Haus mit der Waschbetonfassade, in dem unter anderem eine Reinigung, ein Augenarzt sowie mehrere Wohnungen sind. „Nach der Klosterhof—Eröffnung bin ich auch von seiten der Stadt Kempen gefragt worden, ob wir da ’was tun werden. Viele finden die Fassade im aktuellen Zustand hässlich“, so Stieger. „Jetzt tun wir ’was.“

Die Animation zeigt, was das die Volksbank neben der Geschäftsstelle plant.

Die Animation zeigt, was das die Volksbank neben der Geschäftsstelle plant.

Foto: Lübke/Animation: Thelen

Im Laufe des Jahres wird die Volksbank mit der Sanierung beginnen. In diesem Zuge sollen in dem Gebäude zwei zusätzliche Wohnungen geschaffen werden. Nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden investiert das Geldinstitut etwa 800 000 Euro für das Projekt.

„Wir investieren jetzt, weil auch Banken solche Projekte derzeit günstig finanzieren können“, leitete Stieger zum Thema Niedrigzins über. Wie bei anderen Instituten bekommen Kunden auch bei der Volksbank derzeit einen günstigen Zinssatz, um möglicherweise ein Haus zu bauen. „Derzeit liegen wir etwa 1,5 Prozent — festgeschrieben für zehn Jahre“, so Vorstandsmitglied Helmut Thönes.

Was für Häuslebauer ein Vorteil, ist für Kunden, die Erträge erzielen möchten eher ein Nachteil. Beim Volksbank-Sparbuch liege der Zinssatz derzeit zwischen 0,1 und 0,15 Prozent. Josef Stieger sprach in diesem Zusammenhang eher von einem „symbolischen Zinsertrag“. So sei aber die Lage auf dem Markt. Trotz des Niedrigzinses verzeichnete die Volksbank 2014 einen Zuwachs bei den Spareinlagen der Kunden: plus 3,9 Prozent im Vergleich zu 2013.

Auch die übrigen Zahlen (siehe Kasten) stimmen Stieger und Thönes zufrieden. Den Bereich des Kreditneugeschäfts hoben die Vorstandsmitglieder bei der Pressekonferenz hervor: „Wir haben 38 Millionen Euro in die eigenen Bücher genommen. Und sieben Millionen Euro an Partner der genossenschaftlichen Finanzgruppe vermittelt.“ Laut Thönes ist das für die Volksbank Kempen-Grefrath ein „Höchststand“.

Vor allem bei den sogenannten Verbraucherkrediten (Produkt „easy credit“) habe es es einen großen Anstieg gegeben: um 18 Prozent im Vergleich zu 2013. „Hintergrund ist, dass wir unseren Mitgliedern und Kunden empfehlen, mittelfristige Konsumvorhaben nicht über den Dispokredit zu finanzieren, sondern über einen Ratenvertrag“, sagt Thönes. „Das geht mittlerweile genauso schnell, ist aber transparenter und zinsgünstiger.“

„Mehr als zufrieden“ sind die Chefs der Volksbank mit der Vermarktung von eigenen Immobilienprojekten — insbesondere in Mülhausen. Dort hat die Volksbank gemeinsam mit den Bauunternehmen Heckmann und Rubau aus Kempen das Baugebiet Klostergarten an der Grasheider Straße erschlossen. „Von den 33 Grundstücken sind bereits 27 vergeben“, sagt Stieger. „Es wird fleißig gebaut.“

Unterstützung habe die Volksbank der Gemeinde Grefrath auch mit Blick auf das Baugebiet „Bousch“ in Vinkrath angeboten. Wie schon von der WZ berichtet, läuft die Vermarktung der gemeindeeigenen Grundstücke schleppend. Dort hatte es jüngst einen personellen Engpass in der Verwaltung gegeben. Laut Thönes will die Gemeinde die Grundstücke aber weiterhin selbst vermarkten.

Das macht üblicherweise auch die Stadt Kempen mit ihren Baugebieten. Mit Erfolg: Schließlich ist die Nachfrage meist deutlich höher als das Angebot — so wie derzeit An der Kreuzkapelle. „Wir haben natürlich auch Interesse, in Kempen etwas zu vermarkten“, so Stieger. Er wolle dazu in Kürze das Gespräch mit Bürgermeister Volker Rübo suchen.

Auf Nachfrage erklärte Stieger der WZ, dass die Volksbank keine Veränderungen beim Personal und bei den Öffnungszeiten der Filialen geplant sind. Dies hatte es jüngst bei der Sparkasse Krefeld gegeben. „So wie wir aufgestellt sind, läuft es gut. Unsere Nähe zum Kunden ist ein Teil des Erfolgs.“

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