Böller-Tests führen zu Beschwerden bei der Stadt

Für Verwunderung sorgten besondere Angebote bei Self und Kaas. Dort konnten Kunden vor dem Kauf Silvesterraketen testen — unter Aufsicht eines Pyrotechnikers. Der Stadt seien die Hände gebunden.

Böller-Tests führen zu Beschwerden bei der Stadt
Foto: dpa

Kempen. An Silvester darf man es so richtig krachen lassen. Nicht nur beim Feiern, sondern auch beim Feuerwerk. In welchen Farben und Formen dann die Raketen am Himmel explodieren — da muss man sich meist auf die Abbildungen auf den Produkten verlassen. Es sei denn, es können vor dem Verkauf Testböller abgeschossen werden. Wie am vergangenen Freitag und Samstag (29. und 30. Dezember) in Kempen beim Self-Markt an der Otto-Schott-Straße und beim Frischedienst Kaas an der Arnoldstraße.

Was für die potenziellen Käufer praktisch war, stieß bei manch einem Anwohner und Betrachter auf weniger Freude, wie eine WZ-Leserin gestern mitteilte. Und auch das Ordnungsamt berichtete von Beschwerden. „Ein Mitarbeiter von uns ist der Sache nachgegangen“, sagt Lena Brauers vom städtischen Presseamt auf Nachfrage. Aber es hätte alles seine Richtigkeit gehabt, da die beiden Geschäfte einen Pyrotechniker vor Ort gehabt hätten. Und die dürften, nachdem sie ihre Zulassung von der Bezirksregierung erhalten hätten, Feuerwerke abbrennen. Sie müssten diese auch nur bei der Kommune anzeigen. „Eine Möglichkeit, dies zu verbieten, haben wir nicht“, sagt Brauers. Selbst wenn vor dem nächsten Verkauf von Silvesterknallern noch weitere Geschäfte zum Probeböllern einladen würden: „Solange ein Pyrotechniker dabei ist, sind uns die Hände gebunden.“

Als Privatmann dagegen darf man nur am 31. Dezember und am 1. Januar ohne zeitliche Beschränkung Raketen abschießen. Wer diese Regeln nicht beachtet und ein Nachbar sich darüber beschwert, erhält nach Angaben der Stadt Kempen vom Ordnungsamt einen Bußgeldbescheid.

Dass diese Vorschriften auch in diesem Jahr nicht immer eingehalten wurden, zeigen weitere Beschwerden beim Ordnungsamt. „Vor allem von Hundebesitzern“, wie Lena Brauers sagt. Und auch bei der WZ hat sich eine Hundebesitzerin aus St. Hubert gemeldet. „Wir haben zwar versucht, mit dem Hund früh, deutlich vor der Silvesterknallerei, rauszugehen. Aber er wollte nicht, weil schon Tage vorher geböllert wurde und das Tier so verängstigt war, dass es nicht aus dem Haus wollte“, berichtete die Frau.

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