Beyertzhof: Anwohner kämpfen weiter

Nachbarn fürchten zu viel Verkehr. Sie haben einen Gutachter bestellt.

St. Hubert. Bei der Bürgerversammlung zum Pflegewohnheim Am Beyertzhof hatten die Anlieger bereits angekündigt, dass sie sich mit den Argumenten der Stadt nicht zufriedengeben. Mittlerweile hat der Planungsausschuss grünes Licht für die Aufstellung des Bebauungsplans gegeben. Jetzt geht der Kampf der Anwohner weiter. Der Grund für ihre Verärgerung ist die zusätzliche Verkehrsbelastung.

Nun haben die Nachbarn selbst einen Gutachter bestellt. „Ein Verkehrssachverständiger, der sich die Situation vor Ort angesehen hat, stellte fest, dass auf dieser Straße dann kein Kinderspiel mehr möglich sein wird. Natürlich schätzte er den zu erwartenden Anstieg der Verkehrsdichte doppelt so hoch ein wie die Offiziellen der Stadt“, erklärt Anwohner Wolfgang Hoesch in einem Schreiben. Hinzu komme der Verkehr durch die vom Träger Lazarus gewünschten Besucher von kulturellen Veranstaltungen.

Wolfgang Hoesch, Anwohner

Die Stadt rechnet mit „50 motorisierten Verkehrsbewegungen pro Tag“ durch das Wohnheim und insgesamt mit einer „Spitzenbelastung von 250“. 500 Verkehrsbewegungen pro Tag könne die Straße problemlos aufnehmen.

„Es gibt eine Alternative mit geringerer Störung von Anwohnern und ganz ohne Zerstörung von Spielraum. Allerdings kostet diese Lösung rund 80 000 Euro. Die Stadt will sie nicht“, so Hoesch. Die Verwaltung lehnt die Zufahrt über die schmalen Wege Hermesweg oder Anton-Hochkirchen-Straße ab.

Die Anwohner fragen sich vor diesem Hintergrund: „Dürfen Kinder in Kempen sich im Freien entwickeln und spielen? Spielen heißt leben lernen.“ In den Diskussionen habe man den Eindruck, Kinder störten an dieser Stelle nur. Im Planungsausschuss seien die Worte „Kinder“ oder „spielen“ von keinem der zahlreichen Redner auch nur erwähnt worden. „Obwohl das das ganze Thema des Protestes ist“, sagt Anwohner Hoesch.

Der Entwurf zum Bebauungsplan liegt seit Freitag bis zum 15. April im Rathaus, Buttermarkt 1, aus. In dieser Zeit können Stellungnahmen dazu schriftlich eingereicht oder mündlich abgegeben werden.

Mehr Infos unter www.kempen.de

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