Kempen „Autoverkäufer“ bedrohen Kempener in seiner Wohnung

Tatverdächtige flüchten mit mehreren zehntausend Euro.

Kempen. Am Montag hat ein 53-jähriger Kempener einen Überfall angezeigt. Ereignet hatte der sich bereits fünf Tage zuvor. Opfer war der Mann selbst. Der Kempener war nach Drohungen der zwei Täter so eingeschüchtert gewesen, dass er sich nicht in der Lage gesehen hatte, die Tat früher anzuzeigen. Die Männer hatten ihm „erhebliche Repressalien angedroht“, sagt Polizeisprecherin Antje Heymanns.

Der Überfall geschah vergangenen Mittwoch, 19 Uhr, in der Wohnung des Kempeners an der Hülser Straße. So viel steht bisher im Ermittlungsbericht: Die Männer hatten dem Kempener ein hochwertiges Fahrzeug angeboten. Am 20. März fand ein erstes Treffen zu Hause statt. Der Kempener kannte die Kaufinteressenten schon aus einer früheren Geschäftsbeziehung seit November 2016, so Heymanns.

Man einigte sich auf den Ankauf des mehrere zehntausend Euro teuren Fahrzeugs. Der Kempener hatte den Wagen nur aufgrund vorgelegter Papiere für ein „Schnäppchen“ gehalten. Die Fahrzeugübergabe wurde für Donnerstag vereinbart — gegen Bares.

Überraschend erschienen die Männer dann bereits Mittwochabend bei dem Kempener. In der Wohnung rissen sie ihn an den Haaren und hielten ihm ein Messer an den Hals. Als der Kempener die Herausgabe des Geldes verweigerte, bekam er einen heftigen Schlag auf den Kopf. Als die Ehefrau ihren erheblich blutenden Mann sah, holte sie die für den Ankauf bereitgelegten, mehrere zehntausend Euro und warf den Männern das Bündel vor die Füße. Die verschwanden mit den Scheinen.

Bei den Tatverdächtigen soll es sich laut Polizei um Schwarzafrikaner handeln. Sie sprachen gebrochen Deutsch. Der Jüngere ist 20 bis 30 Jahre alt, 1,75 Meter groß, von sportlicher Statur. Er hat kurze schwarze Haare und eine dunkelbraunen Hautfarbe. Er trug an dem Tag eine zerrissene Jeans, eine dunkle Jacke und Turnschuhe. Er sprach etwas besser Deutsch als der andere.

Der ältere Mann ist 60 bis 70 Jahre alt und mindestens 1,75 Meter groß. Er hatte „eine nahezu schwarze Hautfarbe, kurzes, lockiges, besonders oben bereits weißes Haar. Er trug einen braun-karierten Anzug und hatte eine schwarze Tasche mit Schulterriemen dabei. Er hatte auffallend glänzende, schwarze Schuhe an“.

Die Männer unterhielten sich vermutlich auf Französisch miteinander. Der Ältere hatte sich mit einer belgischen Identitätskarte ausgewiesen.

Wer hat die Männer in Tatortnähe gesehenund kann sagen, ob und mit welchem Fahrzeug sie angereist sind?

Schon im November 2016 gab es Kontakte des Kempeners mit zwei farbigen Männern. Er hatte sie vom Bahnhof Kempen abgeholt und auch wieder dort abgesetzt. Vielleicht können Zeugen sich noch an entsprechende Beobachtungen rund um den Bahnhof Kempen oder in Zügen erinnern? Hinweise an die Kripo unter Tel. 02162/3770. Ree

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