Ärger um gestohlene Bäume

Auf einer kürzlich angelegten Streuobstwiese in Oedt sind Unbekannte unterwegs gewesen. Es ist nicht der erste Fall dieser Art.

Ärger um gestohlene Bäume
Foto: Kurt Lübke

Oedt. Die Unbekannten schlugen zwischen Montagmittag und Dienstagmorgen zu. Sie stahlen einen Mirabellen- und einen Pflaumenbaum. Kein Kapitalverbrechen, sicher, aber doch extrem ärgerlich. So sehen es auch die Viersenerin Hildegard Ellerhold und ihr Bruder. Von ihrem Areal in Oedt waren die erst kürzlich gepflanzten Bäume Anfang der Woche verschwunden. Die Betroffene hat Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet.

Das Gelände, um das es geht, liegt recht einsam im Landschaftsschutzgebiet an der Kempener Straße. Die Geschwister hatten die Weide 2012 erworben, um ihre Hunde dort ungestört frei laufen lassen zu können. Anfang dieses Jahres hatten sie sich dann entschieden, auf einem Teilstück eine Streuobstwiese mit alten Obstsorten anzulegen.

„Rundherum sind fast nur Wiesen und Maisfelder. Wir wollten für einige bunte Tupfer sorgen und auch etwas für Insekten und Vögel tun“, schildert Hildegard Ellerhold ihre Motivation. Die Grundstückseigentümer machten sich bei Naturschützern schlau und kauften schließlich Bäume bei einem Experten im Kreis Heinsberg. Als Stückpreis nennt die Viersenerin „rund 40 Euro“.

Erst in der vergangenen Woche hatten sie und ihr Bruder das Projekt abgeschlossen. Äpfel, Birnen, Mirabellen, Pflaumen, Süß- und Sauerkirschen — insgesamt 34 Bäume standen auf dem fast 5000 Quadratmeter großen Areal. Jetzt sind es nur noch 32. „Am Dienstag waren nur noch die Löcher zu sehen“, erzählt Hildegard Ellerhold.

Ihrer Meinung nach war es nicht schwer, die Bäume aus der Erde zu ziehen und mit ihnen zu verschwinden. „Sie waren noch nicht verwurzelt und wiegen auch nicht besonders viel.“ Nur ihre Länge von etwa 2,50 Metern könnte beim Abtransport vielleicht etwas hinderlich gewesen sein.

Vor fast genau einem Jahr und nur einige hundert Meter entfernt waren schon einmal Bäume gestohlen worden, die WZ berichtete. Damals war eine private Streuobstwiese an der Floethütte betroffen. Sie war Ende 2016, finanziert durch öffentliche Gelder, im Rahmen des Nabu-Projekts „Unser grünes Grefrath“ angelegt worden.

Vier Hochstamm-Obstbäume verschwanden auf Nimmerwiedersehen. „Gezielt“ seien eine „Rote Sternrenette“, ein „Weißer Klarapfel“, eine Pflaume „Königin Viktoria“ und eine Sauerkirsche „Morina“ entwendet worden, hatte damals Rolf Brandt vom örtlichen Nabu berichtet. Die Polizei war vor Ort gewesen und hatte die Diebstahlsanzeige aufgenommen.

Im aktuellen Fall der gestohlenen Bäume hoffen Hildegard Ellerhold und ihr Bruder, dass vielleicht Zeugen etwas Ungewöhnliches beobachtet haben und es der Polizei melden.

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