„Das ganze Land ist tief betroffen“

Brand-Katastrophe in Griechenland: In Kempen und der Umgebung lebende Griechen fühlen mit ihren Verwandten.

Kempen/Grefrath/Nettetal. Eine Brand-Katastrophe bislang ungekannten Ausmaßes sucht derzeit den Peloponnes heim. Mehr als 60 Menschen sind bislang in den Flammen ums Leben gekommen. Auch unter den Griechen vor Ort sind Betroffenheit und Mitgefühl spürbar.

Anestis Ioannidis aus Lobberich ist gestern erst aus Hellas zurückgekehrt. Auch er war im griechischen Norden. "Man ist hilflos, wenn man das mit ansehen muss", sagt er. "Viele alte Dörfer sind zerstört worden, Menschen sind verbrannt." Er vermutet auch politische Motive als Ursache für die Brandstiftung: "Es geht darum, die Regierung schlecht aussehen zu lassen." Tatsächlich sei sie auch mit der Situation überfordert.

Maria Chatziioannidou vom Restaurant Apollon an der Kuhstraße 23 verfolgt die Entwicklungen in Griechenland am Fernseher. "Man wird im Restaurant oft auf die Lage dort angesprochen. Auch Bekannte rufen häufig an." Es sei schlimm, sagt sie, dass Menschen sterben müssten, nur weil "Baulöwen" zusätzliches Land gewinnen wollten. "Das ist unfassbar."

Christos Nastos aus Grefrath ist froh, dass seine Verwandten in der Heimat nicht von den Flammen bedroht seien. "Sie leben weit weg von dort. Trotzdem machen einen die Bilder aus dem Fernsehen und der Zeitung betroffen." Ob genug getan werde, um die zahlreichen Brände zu löschen, vermag er nicht zu beurteilen. Es sei jedoch ein Problem, dass es in den Brandgebieten sehr bergig und windig sei. "Dadurch sind die Flammen schwer zu stoppen."

"Das wird auch noch ziemlich lange dauern", glaubt Paskalia Malliaridu aus Lobberich. "Wenn man diese Bilder sieht, müsste es eigentlich jedem schlecht gehen, ganz egal, ob er Grieche ist oder nicht."

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