Lobbericher wiederholen Fernseh-Wette

Rudi Wilmen und Horst Camps traten vor 31 Jahren bei „Wetten, dass...?“ auf. In der Sendung zum 75. Geburtstag des damaligen Moderators Frank Elstner soll die Wette wiederholt werden.

Lobbericher wiederholen Fernseh-Wette
Foto: dwi

Lobberich. „Wieso wir?“, war die erste Frage von Rudi Wilmen, als er im Oktober 2016 einen Anruf von der ARD-Redaktion erhielt. Sie fragte an, ob er gemeinsam mit seinem Partner Horst Camps 30 Jahre nach ihrer ersten Baggerwette noch einmal auftreten würde. Geschehen sollte dies bei der Eurovisions-Überraschungsshow anlässlich des 75. Geburtstag von Frank Elstner. Die Antwort: „Auf besonderen Wunsch von Frank Elstner“ machte die beiden stolz. Da gab es kein weiteres Überlegen, zu beantworten war nur noch die Frage „Wie?“

Lobbericher wiederholen Fernseh-Wette
Foto: WLSGA/Florian Kater

Mit einer gemeinsam von der ARD und dem ORF im Stile von „Top, die Wette gilt!“ veranstalteten Galasendung, die wenige Tage vor Elstners 75. Geburtstag am 8. März ausgestrahlt wird, nimmt der „Wetten, dass.....“-Erfinder Abschied von der großen Samstagabend-Bühne. Es soll ein Gipfeltreffen der deutschen Showstars werden, natürlich sollen auch Weltstars zum Gratulieren nach Berlin kommen. Durch die Sendung wird Kai Pflaume führen, auch Thomas Gottschalk wird dabei sein.

Im September 1986 traten Rudi Wilmen und Horst Camps aus Lobberich mit einer Baggerwette in Elstners bekanntestes Show „Wetten dass ...?“ auf. Sie hatten gewettet, dass sie bei drei mit dem Bagger ausgeführten Elfmetern gegen den Torwart der Schweizer Nationalmannschaft mehr Tore erzielen würden als der Stürmer Uwe Rahn.

Dazu wurde ein 16 Kilogramm schwerer Fußballschuh an der Baggerschaufel befestigt und durch Drehen des Oberteiles gegen den Ball getreten. Dies gelang vorher praktisch immer — nur in der Sendung selbst nicht. Die Wette, die Steffi Graf als Prominente eingegangen war, wurde verloren. Bei mehreren späteren Wohltätigkeitsveranstaltungen, bei denen sie die Bagger-Wette wiederholten, hatte der Torwart nie eine Chance. „Das ärgert uns noch heute“, sagt Rudi Wilmen.

Nach langem Überlegen und Erproben kam man für den 8. April gemeinsam wieder auf eine interessante Baggerwette. Doch deren Durchführung ist noch ein gut gehütetes Geheimnis; Schweigen wurde vereinbart.

Inzwischen absolvierten die beiden Lobbericher schon einige „Trainingslager“ im Bremer Hauptwerk der Firma Atlas, die den Bagger Typ „Big Foot“ zur Verfügung stellte. „Bis jetzt ging es meist gut“, so Wilmen. „Hoffen wir auf das gleiche Ergebnis in der Sendung.“

13 Kameras werden am Dienstag bei der Aufzeichnung der Sendung in den Studios Adlershof in Berlin alles aus verschiedenen Blickwinkeln aufnehmen. Bei einer dreieinhalb Stunden langen Sendung kommen da etwa 45 Stunden Aufnahmen zusammen. Dieses Material wird dann zur endgültigen Sendung zusammengeschnitten. Da sind einige nicht zu beneiden. „Wir sind im Moment zwar noch ein bisschen aufgeregt“, meint Wilmen. „Aber auf der Bühne sind wir dann die Ruhe selbst.“

Wilmen, Lehrer und Schulortleiter des Rhein-Maas-Berufskollegs in Lobberich, betont, dass durch seine privaten Unternehmungen keine Unterrichtsstunden ausfallen werden. „Eine Vertretung ist die wichtigste Voraussetzung. Ich arbeite die Stunden natürlich vor oder hole sie nach. Das bin ich auch meinen Kollegen, die mich immer unterstützen, schuldig.“

Denn schon im nächsten Jahr geht es auf dem Firmengelände in Bremen weiter. „2018 weiht die Firma Atlas ihr Außengelände ein“, erzählt Wilmen mit glänzenden Augen. „Dann pflügen wir das Gelände mit dem Big Foot um!“ Auch zur 100-Jahr-Feier ein Jahr später sind sie eingeladen. Dann werden sie ihre Bagger-Wette von 1986 wiederholen. „Aber dann ist jeder Schuss drin, egal welcher Torwart drinsteht!“ ist sich Wilmen sicher.

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