Kompromiss im Sportausschuss

In der gestrigen Sitzung brachte die CDU einen Änderungsantrag ein — mit dem der 1. FC Viersen sehr zufrieden sein kann.

Viersen. Als Wai Chuong Lee (25) gestern Abend im Sportausschuss als sachkundiger Bürger in Namen der FDP-Fraktion seine Zustimmung zu den von der CDU zu Beginn eingebrachten Änderungsplänen zur Verwendung der Sportpauschale signalisierte, brandete im großen Sitzungssaal des Viersener Forums kurzfristig Applaus auf. Denn die Zuschauertribünen waren gut gefüllt mit Mitgliedern des 1. FC Viersen, hauptsächlich Kinder und Jugendliche. Und weil Lee als Letzter Fraktionsvertreter gesprochen hatte, war denen plötzlich klar, dass der Sportausschuss wenig später eine Entscheidung ganz im Sinne ihres Vereins treffen würde. Und so kam es dann auch. Einstimmig wurde verabschiedet, dass die Sportpauschale des Landes bis zum Jahr 2022, also rund 1,2 Millionen Euro, für die Modernisierung der Sportanlagen in Boisheim, Dülken (Stadtgarten) und Alt Viersen (Hoher Busch) verwendet werden.

Am Hohen Busch allerdings nicht so, wie von der Verwaltung favorisiert. Die wollte nämlich den bestehenden Kunstrasenplatz durch einen neuen ersetzen. Der 1. FC Viersen dagegen verfolgte schon lange den Plan, den alten Aschenplatz hinter der Haupttribüne in ein künstliches Geläuf umzuwandeln. Als der Verein erkannte, dass er mit diesem Wunsch bei der Verwaltung nicht ankam und die Sportauschusssitzung immer näher rückte, sorgte FC-Vorsitzender Michael Berghausen mit einem Widerspruchsschreiben für Aufruhr. Offenbar geriet auch dadurch noch mal einiges in Bewegung, so dass es am Abend vor dem Sportausschuss zwischen den Obleuten der Fraktionen zu einem Kompromiss kam. CDU-Ratsmitglied Fritz Meies brachte gestern gleich zu Beginn eine Änderung der Beschlussvorlage ins Spiel, nach der der 1. FC Viersen damit beauftragt wird, den Aschenplatz mit den ursprünglich in Aussicht gestellten 264 000 Euro in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln. Außerdem soll der Verein mit der LG Viersen ein Konzept zur Modernisierung des Stadions erarbeiten. Alle Fraktionen waren sich auch einig, dass der TSV Boisheim 148 000 Euro bekommen soll, um seinen Aschenplatz in einen Rasenplatz umzuwandeln. Zumal Sportdezernent Paul Schrömbges mit Blick auf die Lage der TSV-Anlage auf Nettetaler Stadtgebiet mit der Bekanntgabe des Ergebnisses eines Gutachtens alle rechtlichen Zweifel zerstreute. Auch der Dülkener FC erhält 264 000 Euro, um am Stadtgarten einen Hybridrasen zu bauen.

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