Klinik-Porträt: Klinik für Orthopädie - Mit Schmerzkonzept Beschwerden lindern

Rücken, Knie-, Hüftgelenke: Darauf ist das Haus auf den Höhen spezialisiert.

Viersen. "Isch hab’ Rücken": Diesen Satz, der durch Hape Kerkelings Kunstfigur Horst Schlämmer Kultstatus erreichte, hört Professor Dietmar König oft. König ist Ärztlicher Direktor der LVR-Klinik für Orthopädie Viersen - und als solcher spezialisiert auf Erkrankungen des Bewegungsapparates. 3000 Fälle rund um Rückenbeschwerden, Knie- oder Hüftgelenke behandelt die Klinik auf den Süchtelner Höhen pro Jahr - gut 200 davon ambulant.

Mit einem neuen Schmerzkonzept wollen dabei die Mediziner die Beschwerden der Patienten lindern. Die können bandscheibenbedingt oft nicht mehr gehen. "Wir helfen dann mit einer Spritzenbehandlung oder stellen durch einen mikrochirurgischen Eingriff die Beweglichkeit wieder her", sagt König. Nach Operationen bietet die Klinik eine Schmerztherapie an; zur Ausstattung gehört ein eigenes Schwimmbad.

Seit über 80 Jahren gibt es die Fachklinik, in der schon Hanns Dieter Hüsch behandelt wurde und in deren "Fremdenbuch" sich auch der frühere Bundeskanzler Konrad Adenauer eingetragen hat. Spezialisiert hat sie sich heute auf Hüft- und Kniegelenke. Als einziges Krankenhaus im Kreis Viersen, so König, biete man Knie-Endoprothesen speziell für Frauen an.

Über eine Navigationshilfe vom Computer werde der Einbau des künstlichen Kniegelenkes noch exakter. Folge laut König: Es hält länger, braucht nicht nach zehn bis 15 Jahren ausgetauscht zu werden. Teurer sei dies aber auch, und die Kassen zahlen die Mehrkosten nicht, sagt Udo Fechner, stellvertretender kaufmännischer Direktor der Klinik. Doch trotz allen Zwanges zur Wirtschaftlichkeit nehme man dies in Kauf; Qualität zahle sich auf Dauer aus.

Der Druck der Kassen nehme zu, mehr Fälle ambulant zu behandeln. König findet das in Ordnung, so erhalte man mehr Plätze für komplizierte Fälle. Ausgeweitet werden soll die Fußchirurgie.

Der Zwang der Kassen zur ambulanten Behandlung wird an der Horionstraße dazu führen, dass die Ambulanz neugestaltet wird. Die Pläne liegen vor, sollen 2010 verwirklicht werden. Wie die Klinik in den letzten Jahren bereits deutlich moderner geworden ist. So wurden die OP-Säle vergrößert, die Bettentrakte neu gestaltet. Je zwei Patienten teilen sich ein helles, freundliches Zimmer mit großem Bad, alle Räume sind mit Fernseher und Telefon ausgestattet.

Die Patienten zeigen sich zufrieden, wie Befragungen ergeben haben, sagt Beatrix Heggen-Bogard, Öffentlichkeitsbeauftragte der Klinik. Diese Zufriedenheit soll in Zukunft noch verbessert werden durch eine besondere Betreuung beim Verlassen der Klinik. Die Idee ist gut, der Begriff allerdings noch verbesserungsfähig: Entlassungs-Management klingt nicht wirklich kundenfreundlich.

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