Keramik-Künstlerin feiert die Eröffnung ihres neuen Ateliers

Gitta Radtke hat die Kunst in Luxemburg und am Bodensee gelernt.

Keramik-Künstlerin feiert die Eröffnung ihres neuen Ateliers
Foto: Jörg Knappe

Hinsbeck. Zwischen Wald, Wiesen und Maisfeldern liegt Gitta Radtkes Haus. Gemeinsam mit ihrem Mann ist sie nach langer Suche vor rund einem Jahr dort eingezogen. „Wir haben ungefähr zwei Jahre gesucht, bis wir eine geeignete Immobilie gefunden haben, in der ich sowohl mein Atelier als auch einen Ausstellungsraum einrichten kann“, sagt die Künstlerin. Mit dem Haus in Hinsbeck konnte sie sich diesen Wunsch erfüllen. „Wenn ich in meinem Atelier arbeite, kann ich auf unseren Gemüsegarten schauen und höre die Tiere. Durch die Natur sammle ich viele Eindrücke, die ich später in meinen Werken verarbeite“.

Bereits mit 13 wusste Radtke, dass sie eine Töpfer-Lehre machen möchte. Doch erst über Umwege kam sie zu ihrem Traum. Denn in NRW war das Handwerk bei weitem nicht so verbreitet wie in Süddeutschland und zählte daher zur „brotlosen Kunst“. Nach Abschluss einer Erzieherausbildung wagte sich Radtke an die Kunsthochschule École des Beaux-Arts in Luxemburg. „Dort war es mir jedoch zu theoretisch. Stattdessen begann ich eine Keramik-Lehre am Bodensee“, erzählt Radtke. Nachdem sie in mehreren Werkstätten in Deutschland, Luxemburg und auch Irland gearbeitet hatte, studierte sie an der Hochschule Niederrhein in Krefeld Keramikdesign. Kurz danach eröffnete Radtke ihr erstes eigenes Atelier in Kempen.

Gitta Radtke, Künstlerin

Zur Eröffnung in Hinsbeck präsentierte Radtke ihren Arbeitsplatz und einige Werke. Alle Gefäße und Objekte sind aus Porzellanmasse, die sie entweder gedreht oder aus Platten frei gebaut hat. In ihrem Atelier fallen besonders die vielen Vorlagen und Entwürfe ins Auge. Mithilfe von Architektenpapier malt Radtke Formen und Motive auf, schneidet sie zurecht und kann so zunächst ein 3D-Modell erstellen. „So kann ich austesten, was später mit dem Porzellan geht und was nicht“, denn das Material ist sehr sensibel und wird durch die Künstlerin so bearbeitet, dass es teilweise bis zu einem Millimeter dünn ist.

Auch die Gäste der Eröffnung erfreuen sich an Radtkes Werken. „Mir gefällt das Filigrane, das Porzellan mutet wie Papier an“, sagt Uta Petring-Dörr: „Wenn wir uns darauf einlassen, werden wir eingeladen, in Berührung zu gehen. Und berührt zu sein, ist, was uns Zufriedenheit gibt.“ leab

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