Zehn Musiker interpretieren Duke Ellington

In der Haltestelle Kempen waren nicht nur Klassiker des Jazzers zu hören.

Kempen. Ganz im Zeichen des Jazz stand das Konzert in der Haltestelle Kempen: Unterdem Motto „Ein Künstler — zehn Interpreten“ gaben sich Musiker die Ehre und spielten eine Auswahl aus dem reichen Repertoire Duke Ellingtons. Schon mit den ersten Tönen des Klassikers „Take the A-train“ wußten die Musiker zu überzeugen, immer wieder brandete Applaus auf.

Dies beeindruckende Virtuosität zog sich durch das ganze Konzert, die Klasse der Protagonisten war augenfällig. Auf eine kleine Geste oder einen Blick hin, setzte man zum Solo an oder machte Platz auf der Bühne. Da blieb im Publikum kein Fuß still, überall wurde mitgewippt und geschnipst.

Für einige Songs wurden die Musiker von der samtig-weichen Stimme der amerikanischen Sängerin Shaunette Hildabrand unterstützt, die sich perfekt in das Ensemble einfügte. Neben bekannten Stücken aus dem reichen Werk des Duke („It don’t mean a thing“, „C Jam Blues“) kamen auch unbekanntere Stücke zu Gehör. So versprach Bandleader Frank Roberscheuten, der locker-leicht durchs Programm führte, Lieder, „die mit Sicherheit niemand von Ihnen kennt“.

Während im ersten Teil des Programms oft alle Musiker auf der Bühne waren, bot der zweite die Möglichkeit, in kleineren Besetzungen ein, zwei Stücke zu präsentieren. „In diesen Gruppen spielen wir seit Jahren und sind zusammen auf Tour“, so Engelbert Wrobel (Saxophon, Klarinette), der zwei Songs mit seiner „Engelbert Wrobels Swing Society“ vorstellte.

Dass die Musiker noch einmal gemeinsam für ein Portrait Duke Ellingtons auf der Bühne standen, war etwas Besonderes. „Wir haben 1999 zum 100. Geburtstag des Duke eine Tournee zusammen gemacht“, berichtet Bandleader Roberscheuten. „Danach kamen immer wieder Anfragen, ob wir diese Stücke nicht nochmal spielen können.“ Doch habe es sich als schwierig herausgestellt, da die Künstler in den USA, Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland lebten und arbeiteten. Dass es nun doch noch einmal geklappt hat, war für die Gäste des Konzertes ein großes Glück. Viele von ihnen verließen nach zwei Stunden Musik die Haltestelle an der St. Töniser Straße 27-29 mit einem Lächeln. ha

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