Kempen Wie ist der Zustand der Radwege?

Der Kreis Viersen und die Stadt Kempen haben gemeinsam eine repräsentative Befragung zum Verkehrsverhalten in Auftrag gegeben.

Kempen: Wie ist der Zustand der Radwege?
Foto: kul

Kempen/Kreis Viersen. Die Stadt Kempen beteiligt sich an einer kreisweiten, repräsentativen Haushaltsbefragung zum Mobilitätsverhalten. Die für die Befragung zufällig ausgewählten Kempener werden gebeten, auch einige spezielle Fragen zum Radverkehr in Kempen zu beantworten.

„Kempen ist die Stadt der kurzen Wege, und wir wollen Kempen auch besser mit St. Hubert und Tönisberg verknüpfen“, so Stephan Kahl, Technischer Beigeordneter in Kempen. Dabei sollen die erhobenen Daten helfen. Gefragt wird beispielsweise, wie sicher sich die Bürger fühlen, wenn sie in Kempen mit dem Fahrrad unterwegs sind, ob sie mit dem Zustand der Radwege zufrieden sind und ob ihnen in Kempen das Radfahren Spaß macht.

Antworten auf diese Fragen sind für die weiteren Planungen wichtig. „Wenn das Wohngebiet an der Kreuzkapelle in zirka zwei Jahren fertiggestellt ist, werden wir weitere Wohngebiete im Westen der Stadt erschließen, die dann verkehrsmäßig vernetzt werden sollen“, sagt Kahl. In Kempen müssten rund 1000 Personen den Fragebogen ausfüllen, damit die Befragung repräsentativ wäre.

Insgesamt werden in den Städten und Gemeinden des Kreises rund 11 600 Haushalte zufällig für die Studie ausgewählt. Die 18 Fragen beziehen sich auf das generelle Verkehrsverhalten, also nicht nur aufs Fahrradfahren. Das mit der Durchführung der Befragung beauftragte Büro „Planersocietät“ aus Dortmund befragt die Bürger unter anderem danach, mit welchen Verkehrsmitteln sie unterwegs sind, wie sie das Bus- und Bahnangebot bewerten oder ob für sie neue Mobilitätsangebote wie das Carsharing interessant sind.

Die Unterlagen werden den zufällig ausgewählten Haushalten ab heute zugeschickt. Die Befragung beginnt am kommenden Dienstag und verteilt sich auf insgesamt neun Tage. Jeder ausgewählte Haushalt bekommt einen Haushaltsfragebogen, Personenfragebögen sowie Wegeprotokolle. Darin sollen die Teilnehmer für einen vor festgelegten Tag aufschreiben, wann sie mit welchem Verkehrsmittel wohin gefahren sind. Die Fragebögen können online oder telefonisch ausgefüllt oder per Post zurückgeschickt werden.

Die Organisatoren der Studie versprechen, dass der Datenschutz streng eingehalten wird. Die Informationen sollen anonym ausgewertet und alle personenbezogenen Angaben im Anschluss vernichtet werden.

Im Oktober können die Personen an der Befragung teilnehmen, die nicht im September zufällig ausgewählt wurden. Dadurch sollen zusätzliche Anregungen und Informationen für die Verkehrsplanung zusammengetragen werden. Weitere Informationen dazu gibt es im Internet (siehe Kasten).

„Nur, wenn sich viele Bürgerinnen und Bürger beteiligen, können die zukünftigen Planungen in den Städten und Gemeinden sowie beim Kreis näher an den Bedürfnissen und Ansprüchen der Bevölkerung ausgerichtet werden“, sagt Andreas Budde, Technischer Dezernent beim Kreis Viersen. Er hält die aktuelle Erhebung auch deshalb für nötig, weil das Spektrum der Fortbewegungsmöglichkeiten breiter geworden sei. Als Beispiele nennt er Mitfahrzentralen, ein größeres Busangebot oder auch E-Bikes und Pedelecs als Fortbewegungsmittel. Zu diesen neuen Trends gehöre auch, dass junge Menschen weniger Wert auf das Autofahren legen würden als früher, sagt Budde. „Mit den Ergebnissen der Studie wollen wir eine solide Grundlage für künftige Planungen schaffen“, so Budde.

Die Zusammenarbeit des Kreises mit der Stadt Kempen wurde möglich, weil beide Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fuß- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise (AGFS) sind. Das Land NRW übernimmt deshalb 70 Prozent der Kosten von insgesamt knapp 100 000 Euro.

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