Umfrage: Klosterhof in der Kritik

Die Mehrheit der Teilnehmer kann sich nicht mit dem Millionen-Bau in der Altstadt anfreunden.

Kempen. Der Mehrheit der Teilnehmer einer WZ-Umfrage im Internet gefällt der Klosterhof nicht. Knapp 300 Leser haben mitgeklickt — 59 Prozent von ihnen finden, dass „der Neubau viel zu groß geraten ist“. 23 Prozent sagen, dass der Klosterhof ihnen sehr gut gefällt: „Das Gebäude passt gut in die Altstadt“. Noch keine abschließende Meinung haben sich 18 Prozent der Teilnehmer gebildet: Sie wollen noch warten, „bis alles fertig ist“. Also bis etwa Ende des Jahres.

Dass das Thema die Kempener bewegt, zeigen die vielen und teils langen Kommentare zum 20 Millionen Euro teuren Wohn- und Geschäftszentrum, das die Firma Ralf Schmitz auf dem Gelände des ehemaligen Kreishauses errichtet. „Der Bau ist zu groß für sein Umfeld, die Längsfassaden erschlagen alles drum herum“, findet Ulrich Hermanns. Aus einer Sicht rückt der Klosterhof „viel zu nah ’ran ans Museum“. Zudem kritisiert Hermanns, dass die „exorbitanten Miet- und Kaufpreise das Wohnen in ganz Kempen verteuern“.

In der Online-Diskussion erntet Ulrich Hermanns viel Zustimmung. „Hut ab, Herr Hermanns! Sie sprechen das aus, was viele denken“, meint Emilia Frebel.

Auch Leserin Lena Meier übt massive Kritik am Neubau: „Ich bin sehr unzufrieden mit dem Klosterhof. Er ist viel zu groß und versperrt die komplette Sicht auf die schöne, alte Paterskirche. Außerdem ist die Miete für die einzelnen Geschäfte viel zu hoch, weswegen nur bestimmte Geschäfte dort reinkommen können.“

Heiner Lohr stört ebenfalls, dass das Gelände neben dem ehemaligen Franziskanerkloster zugebaut wird. Er wünscht sich viel mehr eine Parkanlage an dieser Stelle — „mit bunten Blumen und einem Springbrunnen“.

Der Klosterhof erntet aber nicht nur negative Kritik. So spricht Richard Arning, nach eigenen Angaben kürzlich von München nach Kempen gezogen, den Bauherren ein Lob aus: „Die handwerklich perfekte Machart in harmonischer Geometrie und Materialauswahl sollte man anerkennen.“ Die Meinung der Kritiker im Diskussions-Forum teilt Arning keinesfalls: „Statt die Bausünden auf den gegenüberliegenden Seiten von Orsay- und Burgstraße zu thematisieren, wird als Alternative zum Klosterhof ein Park empfohlen. Wie und wodurch soll Kempen sich denn weiterentwickeln?“

Der Neu-Kempener bringt seine Meinung schließlich auf den Punkt: „Der Klosterhof ist ein Glücksfall für die zukünftige Attraktivität der Kleinstadt.“

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