Kempen Udo Schiefner: „Gabriel hat erkannt, dass es einen Neuanfang braucht“

Der Kempener SPD-Bundestagsabgeordnete ist überrascht von der Entscheidung des Parteichefs.

Kempen: Udo Schiefner: „Gabriel hat erkannt, dass es einen Neuanfang braucht“
Foto: Reimann/dpa

Kempen/Berlin. Um etwa 15 Uhr gab es am Dienstag in Berlin einen politischen Paukenschlag: SPD-Vorsitzender Sigmar Gabriel gibt sein Amt ab und wird nicht Kanzlerkandidat. Stattdessen werden die Sozialdemokraten mit Martin Schulz ins Rennen um das Bundeskanzleramt gehen. So wie vielerorts zeigten sich auch die Sozialdemokraten am Niederrhein überrascht von dieser Nachricht.

Kempen: Udo Schiefner: „Gabriel hat erkannt, dass es einen Neuanfang braucht“
Foto: Reimann/dpa

„Natürlich ist das überraschend. Und es zeigt, dass Sigmar Gabriel immer für eine Überraschung gut ist“, sagt der Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner auf Anfrage der WZ. Der Kempener hat aber auch eine Menge Lob für den scheidenden Parteichef übrig: „Ich zolle Sigmar Gabriel meinen allergrößten Respekt. Er hat erkannt, dass die Partei in einer schwierigen Situation offenbar einen Neuanfang braucht.“

Schiefner ging im Gespräch mit der WZ auch auf das eher schlechte Image Gabriels in der Öffentlichkeit ein. „Da gibt es eine verzerrte Wahrnehmung. Ich habe Sigmar Gabriel als guten politischen Arbeiter kennengelernt, der für die Sache kämpft.“

Den 61-jährigen Schulz hält Schiefner für den geeigneten Kanidaten: „Ich bin davon überzeugt, dass wir mit Martin Schulz einen engagierten Wahlkampf führen werden.“ Mit Blick auf die Wahlkämpfe in NRW und im Bund sei es nun wichtig, dass die Personaldebatten beendet sind und „wir zur Programmatik zurückkehren“.

Der Kempener SPD-Fraktionschef Andreas Gareißen zeigte sich gestern Nachmittag ebenfalls „total überrascht“: „Ich habe es gerade aus den Medien erfahren. Das muss ich jetzt noch in Ruhe bewerten.“ Ob der Personalwechsel an der Parteispitze nun das Mittel ist, um 2017 erfolgreiche Wahlen zu bestreiten, ist auch Sicht von Gareißen offen. „Wir müssen vor allem erreichen, dass wir die Menschen wieder für Themen und Programme interessieren“, so der Kempener.

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