Kempen Tönisberger Baugebiet: 2018 sollen die Bagger rollen

Bei einer Bürgerversammlung stellte die Stadt den Plan für das Gebiet Bergstraße/Feldweg vor.

Kempen: Tönisberger Baugebiet: 2018 sollen die Bagger rollen
Foto: Kurt Lübke

Tönisberg. Das Interesse ist groß: Mehr als 80 Gäste nahmen am Mittwoch an der Bürgerversammlung zum Bebauungsplan Feldweg/Bergstraße im Tönisberger Pfarrheim teil. Kempens Technischer Beigeordneter Stephan Kahl betonte, das die Stadt von der frühen Beteiligung der Bürger profitieren wolle, damit das „so notwendige Projekt“ für die Entwicklung des Bergdorfes zügig voranschreiten könne.

Zurzeit lägen bei der Stadt bereits 20 Grundstücksanfragen vor. In nördlicher Verlängerung der Bergstraße und dann abknickend nach Westen soll in den kommenden Jahren ein neues Baugebiet erschlossen werden. Weiter westlich soll die neue Straße dann an den Feldweg angeschlossen werden. Etwas südlich soll eine Verbindung zwischen Feldweg und Bergstraße im Bereich des Kindergartens realisiert werden.

Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox machte deutlich, dass in diesem Bereich momentan die einzige Möglichkeit liegt, die die Regionalplanung der Bezirksregierung in Düsseldorf bietet. Diese sehe aber weiterhin die Umgehungsstraße zur Entlastung der Bergstraße vor, so Cox. Eine weitere Planung gen Norden sei deshalb momentan nicht zu realisieren. „Wir können aber nicht warten, bis die Umgehungsstraße Fakten schafft. Der Bedarf muss jetzt gedeckt werden,“ pflichtete Beigeordneter Kahl bei.

Der Vorschlag des Bebauungsplanes sieht auf der Nordseite freistehende Einfamilienhäuser und auf der Südseite Doppelhaushälften vor. Die Grundstücksgrößen sollen zwischen 270 und 450 Quadratmeter liegen und zirka 165 Euro pro Quadratmeter inklusive der Erschließung kosten. Die Vergabe von Grundstücken an einen Bauträger sei nicht vorgesehen, erklärte Kahl auf Nachfrage.

Im kommenden Sommer will die Stadt die zweite Runde der Bürgerbeteiligung durchführen und dann zum Jahreswechsel 2017/2018 die Planungen abschließen. „Die Bagger sollen 2018 rollen,“ so Heinz-Peter Cox.

Die Anwohner des Feldweges äußerten deutliche Kritik und Unverständnis an den Plänen, die Spielstraße Feldweg in ihrer jetzigen Form von stellenweise drei auf 8,50 Meter zu verbreitern. Cox erklärte auf Nachfrage, dass der Feldweg auf lange Sicht seinen jetzigen Charakter ab der Einmündung zur neu geplanten Stichstraße verlieren werde. Um den Verkehr in die jetzt geplante und in später folgende Erweiterungen führen zu können, müsse man eine Verbreiterung anstreben.

Alexander Höwel, ebenfalls Anwohner des Feldweges, stellte heraus, dass der Feldweg momentan für Schulkinder vom Wartsberg und zu Kirchenbesuchen genutzt werde und die Parkplatzsituation schon jetzt eingeschränkt sei. Die Anwohner würden daher für ein Beibehalten der jetzigen Form plädieren. Eine generelle Anbindung an das Neubaugebiet werde allerdings begrüßt. Stephan Kahl erklärte, dass heute noch nichts geändert werden müsse, das Planungsrecht aber jetzt festgeschrieben werden soll.

Bleibt die Frage, wie der zusätzliche Verkehr abgeführt werden soll. Hartmut Lücker und Bruno Sauels gaben die Idee in die Versammlung, den Verkehr bei einer weiteren Entwicklung der Flächen im Norden oder Nordosten an die Umgehungsstraße oder die Schaephuysener Straße anzuschließen, um den Verkehr dort abzuleiten und ihn nicht durch das „Nadelöhr Feldweg“ zu führen. Stephan Kahl gab zu bedenken, dass die Umgehungsstraße damit ihre Funktion verliere und es schwierig sei, diese Idee zu realisieren, da die Umgehungsstraße im Einschnitt verlaufe. Man würde die Bedenken der Anwohner aber ernst nehmen und diese Möglichkeit bei weiteren Planungen einbeziehen.

CDU-Ratsherr Bernd Fröchtenicht warnte davor, die Planung von weiteren Baugrundstücken und der Umgehungsstraße in allzuweite Ferne zu schieben: „Tönisberg ist damit nicht zu Ende. Wir müssen und wir werden ständig am Ball bleiben, um eine fortlaufende Entwicklung zu sichern.“

Bis zum 19. Dezember können die Pläne noch im Planungsamt eingesehen und diskutiert werden. Heinz-Peter Cox machte aber deutlich, dass diese Frist „verschiebbar“ sei.

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