Thema Kunstrasen vertagt: Droht eine Verzögerung?

Es stehen Mehrkosten von 50 000 Euro im Raum. Deshalb muss nun der Hauptausschuss entscheiden.

Thema Kunstrasen vertagt: Droht eine Verzögerung?
Foto: Kurt Lübke/Archiv

Kempen. Gleich zu Beginn der Umsetzung gerät das Projekt Kunstrasenplatz an der Berliner Allee ins Stottern. Der Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz (UPK) hat den von der Verwaltung vorgeschlagenen Baubeschluss am Montagabend abgelehnt. Stattdessen wurde eine Vertagung des Themas in den Haupt- und Finanzausschuss am 25. März beschlossen. Der Grund: Dezernent Stephan Kahl teilte den Ausschussmitgliedern in der Verwaltungsvorlage mit, dass Mehrkosten von bis zu 50 000 Euro auf die Stadt zukommen könnten.

Thema Kunstrasen vertagt: Droht eine Verzögerung?
Foto: Kurt Lübke/Archiv

„Der Ratsbeschluss aus dem vergangenen Jahr sieht ein Budget von 620 000 Euro für das Projekt vor. Weitere Kosten sind über diesen Beschluss nicht gedeckt“, sagte Stefan Westernacher für die FDP. „Ich sage das eher selten, aber da ziehen wir mit der FDP an einem Strang“, fügte Michael Rumphorst (Grüne) hinzu. „Im Ratsbeschluss ist davon die Rede, dass Minderkosten auf Stadt und Verein verteilt werden. Von Mehrkosten ist keine Rede. In diesem Zusammenhang erinnere ich daran, dass wir erfolglos einen Vertrag zwischen Verein und Stadt gefordert haben.“ Wie berichtet, beteiligt sich der SV Thomasstadt Kempen mit 150 000 Euro aus Eigenmitteln am Projekt.

„Bei den 620 000 Euro handelt es sich um eine Kostenschätzung aus dem Jahr 2009“, erklärte Kahl. „Jetzt sind wir in der Detailplanung weiter. Und die Kosten können genauer berechnet werden.“ Wegen „konkreten Flächenerhebungen“ und „auf dem Markt abgefragten Preisen“ würden sich nun definitiv Mehrkosten von 25 000 Euro ergeben. „Das entspricht einem Anstieg von etwa vier Prozent. Das ist bei solchen Projekten normal, da mache ich mir keine Sorgen“, so Kahl. Weitere Zusatzkosten von 25 000 Euro können folgen, sofern die etwa 30 Jahre alten Flutlichtmasten am bisherigen Aschenplatz ausgetauscht werden müssen. Kahl: „Das wird noch geprüft.“ Zudem müsse letztlich die Ausschreibung zeigen, bei welcher Endsumme Stadt und Verein landen werden.

Von der CDU wurde Kahl unterstützt. „Eine genaue Punktlandung werden wir nie erreichen“, sagte Jürgen Klement. „Wir wollen aber jetzt den Weg weitergehen. Und nach der Ausschreibung können wir uns wieder über die Kosten unterhalten.“

Stephan Kahl ergänzte, dass der Kunstrasenplatz nach den Vorstellungen der Krefelder Planungsfirma Stanka zwischen Juni und Oktober „in der spielfreien Zeit“ gebaut werden soll. Sollte es zu einer von den Grünen beantragten Vertagung in den Hauptausschuss kommen, „können wir die Realisierung im Sommer möglicherweise nicht erreichen“.

Davon ließen sich Grüne und FDP nicht beeindrucken. Sie hielten an der Vertagung fest. Somit musste sich die CDU im Ratssaal weiter nach Unterstützern umschauen. Denn: Christian Gehlen, Sachkundiger Bürger der Freien Wähler Kempen (FWK), fehlte. Und einen Vertreter hatte die Fraktion nicht geschickt (siehe Kasten und Kommentar). Blieb die SPD, die sich während der Diskussion am Montag zunächst gar nicht äußerte. Erst nach Aufforderung von CDU-Ratsherr Klement ergriff Klaus Helbig das Wort: „Wir können mit der Lösung, in den Hauptausschuss zu vertagen, leben. 50 000 Euro sind kein Pappenstil.“

Und schon war sie dahin, die Mehrheit für den Baubeschluss. So blieb der CDU nichts anderes übrig, als der Vertagung zuzustimmen. Fortsetzung am 25. März.

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