St.Hubert– die Schilder-Stadt des Landes

Kendel-Geflüster: Die Tableaus von Thomas Jenkes werden NRW-weit angeschraubt. Ferner: Die Katholischen Frauen jecker denn je, ein Theo für jeden Zweck, der Herr der Nistkästen ist tot. Und: Hallo Taxi!

St.Hubert. Thomas Jenkes ist mit seiner Firma vom heimischen Erlengrund 1a ins Gewerbegebiet Speefeld16d gezogen. "Zu Hause im Keller ist es doch zu eng geworden", sagt der 43-Jährige, der nun für Büro und Werkstatt 230Quadratmeter zur Verfügung hat. Autos, Schilder, Kugelschreiber oder T-Shirts- es gibt kaum einen Gegenstand, den der gelernte Offset-Drucker nicht beschriften, bekleben oder beflocken kann. Vor acht Jahren hat sich Jenkes selbstständig gemacht, mittlerweile hat er zwei Mitarbeiter eingestellt. Fast jeder dürfte mal auf ein Jenkesschild gestoßen sein: NRW-weit stellt er die rot-weißen Baken fürs Radwegenetz her. Aber auch die Tafeln an den drei St.Huberter Ortseingangsschildern stammen aus seiner Werkstatt.

Heute vor 50Jahren sind Hans Kebben und seine Ehefrau Maria vom gleichnamigen Gasthaus Kebben an der Breite Straße39 in den Ruhestand getreten. Die Wirtsleute verpachteten damals ihr Lokal. Das ist leider Vergangenheit: Im Mai 2008 gingen in dem markanten Haus gegenüber dem Hubertusbrunnen die Lichter aus. Die letzte Wirtin war Sylvia Röhder, die bei Kebben gut drei Jahre lang gutbürgerliche Küche anbot. Jetzt ist das Haus verwaist.

Voesch trauert um Willi Jonetat. Der Naturfreund vom Krähenbusch starb im Alter von 83Jahren. Nabu-Mitglied Jonetat, der mit zehn Geschwistern in Essen aufwuchs und den es nach 14-monatiger Gefangenschaft und einer Odyssee über Württemberg nach St.Hubert verschlug, hat weit über 1000Vogel-, Nist- und Brutkästen gebaut. Vor zehn Jahren wurden er und seine Frau Charlotte beim Stadt-Wettbewerb "Naturnahe Gärten" mit einem Preis bedacht: Kein Garten in Kempen sei wildromantischer als das 2000Quadratmeter große Jonetat-Eiland. Die Beerdigung ist am Freitag.

Jemanden wie Jonas Wunsch finden Sie in ganz Nordrhein-Westfalen nicht: Der 19-Jährige ist landesweit der beste Chemikant. Seine dreijährige Ausbildung bei der Bayer-Tochter Currenta in Uerdingen schloss er mit der Gesamtnote 1 ab. "Ich habe 95Prozent erreicht. Da war ich schon ziemlich happy", sagt der St.Huberter mit Stolz. Sein Wissensdurst ist aber längst noch nicht gestillt. "Ich mache jetzt mein Fach-Abitur in Krefeld. Danach will ich studieren." Verfahrenstechnik ist sein Studienziel. In seiner Freizeit widmet sich Jonas, der an der Bartzheide wohnt, seinem einzigen Hobby: "Ich bin Mitglied in der St.Huberter Feuerwehr. Für etwas anderes bleibt keine Zeit."

Jungmeister, die vor kurzem ihre Meisterprüfung gemacht haben, bitte zum Rapport beim Prinzen! Keine Angst, dahinter steckt nichts Schlimmes: Seine Tollität TheoI. (Balters) will die jungen Meister beim Handwerkerball auszeichnen. Der Ball ist am Samstag, 14.Februar, ab 20 Uhr im Forum am Hohenzollernplatz19. Karten à 12Euro gibt es ab sofort beim Vorstand, in den Poststuben-Zens (Tel.02152/6420) oder an der Abendkasse. "Diesmal spielt die Gruppe Patchwork, die schon bei Feuerwehrfest und Martinsball für gute Stimmung sorgte", freut sich Theo auf den Ball. Klar, dass auch der raderdolle Narrentross der Thomasstadt ins Forum einläuft. "Weitere Höhepunkte sind die Tanzgruppe Fire-Dancer, die Wahl der Ballkönigin und eine Verlosung", sagt Ihrer Lieblichkeit KarinI. (Balters).

Huberti- das ist der Einkaufsgutschein des Werberings- im Wert von 50, 30 und 20 Euro hat die FDP kürzlich im Zuge ihres Neujahrsempfangs verlost. Über die Preise freuten sich Susanne Glaser (50), Wolfgang Preuß (30) und Wiebke Mügge (20). Sie hatten wie 101 weitere St.Huberter an der Fragebogen-Aktion der Liberalen zum Thema Verkehr teilgenommen. "Der Tenor war durchgehend, dass die Autofahrer auf der kompletten Ortsdurchfahrt zu schnell fahren", zieht FDP-Ratsfrau Irene Wistuba die Ergebnisse zusammen. In Kürze wollen die Liberalen im Stadtrat einen Antrag stellen, die Raserei zu unterbinden. Wistuba: "Viele Teilnehmer wünschen sich Beschriftungen auf dem Asphalt. Weitere Schilder bringen nichts, das trägt nur zur Verwirrung bei."

Andernorts gibt es gar keine Bunten Nachmittag der Katholischen Frauen (KFD) mehr. Am Kendel ist die Zahl vor zwei Jahren sogar wegen der regen Nachfrage von drei auf vier hochgeschraubt worden. Jetzt ist es wieder so weit: Die KFD lädt an den vier Nachmittagen 8., 9., 10. und 11.Februar jeweils ab 15Uhr ins Marienheim, Kirchplatz 2, zur närrischen Sause bei Kaffee und Kuchen ein. "An allen vier Tagen kommt der Prinz", betont die Vorsitzende Angelika Loy. Aber auch die KFD-eigenen Theater- und Tanzgruppe sorgen für raderdolle Kurzweil im Saal. Karten à zehn Euro werden am Samstag ab 10Uhr im Marienheim verkauft- da sollte man sich sputen!

Für die Schauteshütte im Abschnitt Unterführung bis Technologiezentrum hat die Stadt entlang der Absatz-Zentrale einen gepflasterten Radweg angelegt. Den rustikalen Holzzaun indes scheinen einige nicht zu mögen: Es sind schon ein paar Planken herausgetreten.

Heute feiert Hans-Josef Güldenbog seinen 65.Geburtstag. Der frühere Feuerwehr-Chef der Stadt Kempen (1988-2004) ist seit April 2008 Vorsitzender des Heimatvereins (1600Mitglieder). Mittlerweile hat der Hüppersche auch dem Krefelder Finanzamt ade gesagt, wo er fast 50Jahre vor allem in der Vollstreckung tätig war. "Offiziell beginnt der Ruhestand im Februar, aber ich habe noch Urlaub abzufeiern", sagt Güldenbog. Seit über 40Jahren ist der 100-fache DRK-Blutspender mit seiner Annegret verheiratet. Die Söhne, 38 und 40, sind natürlich auch in der Feuerwehr. Für die zwei Enkel Felix (7) und Lea (10) ist es hierfür noch etwas früh. Wer gratulieren möchte, ist heute im Güldenbog-Haus an der Bellstraße 23 willkommen.

Für eine Aussstellung zum Jubiläum "50 Jahre evangelische Kirche St.Hubert" in diesem Jahr sucht Achim Rothe noch Gruppenfotos verschiedener KonfimandenJahrgänge. Wer ein Foto zur Verfügung stellen kann, melde sich unter Tel.02152/80570 oder E-Mail [email protected]

Jetzt aber flott: Bei Kinderträume Beeren an der Breite Straße16 können Kinder ihr schönstes Winterbild abgeben. Am 14.Februar zieht die Glücksfee ein Gewinnerbild. "Hierfür gibt’s einen 10-Euro-Gutschein", sagt Kinderträume-Inhaberin Iris Beeren.

"Montags nicht", schließt Simone Schiefner(30) ab 2009 am ersten Tag der Woche ihre Marktstube ab. Den gemütlichen Treff am Markt2 hat die Tochter von Wirte-Legende Franz Schiefner im Spätsommer 2007 übernommen.

Neben dem Versicherungs-Theo (van der Bloemen) und dem Prinzen-Theo (Balters) hat St.Hubert jetzt auch den Pockettrainer-Theo. Dahinter verbirgt sich ein kluger Taschenrechner der Fahrschule Johannes van Stiphoudt von der Breite Straße6. "In zwölf Stunden fit für die theoretische Führerschein-Prüfung", verspricht der digitale Theo. Ansonsten: Geld zurück.

Überhaupt zeigt sich die Breite Straße 2009 im neuen Glanz: Nachdem Sandra Beckers 2008 die Damen-Abteilung im Friseur-Salon "Ulli le Figaro", Haus Nr.31, übernommen hat, wurde zwischen den Jahren renoviert. Alle sechs Schneideplätze sind jetzt im schicken Rot und Schwarz mit Accessoires aus Edelstahl, Glas und Chrom gestaltet. Den Herren schneidet nach wie vor Ulli Wermelskirchen die Haare, der sich 1977 in St.Hubert selbstständig machte. Im Kosmetik-Studio Top-Team an der Breite Straße2 im Greven-Haus sind bereits die Behandlungskabinen in sanften Tönen renoviert, jetzt ist der Wartebereich an der Reihe. Ein Sichtschutz verhindert neugierige Blicke.

Ein eigenes Taxi für St.Hubert- das gibt’s jetzt: Die Droschke steht in Voesch 104 bei Hans-Gerd Stammen, den Mercedes-Kombi fährt aber dessen Freund Rolf Kunkel. Der 46-jährige wohnt noch in Viersen, würde aber gerne an den Kendel ziehen. "Mein Ziel ist, mal eine Taxi-Zentrale für St.Hubert aufzubauen", sagt der gebürtige Kempener. Taxi-Kunkel bietet neben Dialyse, Kranken- und Schulfahrten auch Flughafen-Transfers an. Kontakt über Tel.0163/1349085.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort