Sprungbrett in den Job

Arbeit: Im Kempener Industriegebiet gibt es ein Zentrum, in dem Jugendlichen der Einstieg in die Berufswelt aufgezeigt wird.

Kempen. Wer keinen Plan hat, wie es nach der Schule weitergehen soll, bekommt im Berufsförderungs-Zentrum (BFZ) am Hooghe Weg 10 im Industriegebiet "Am Selder" Alternativen präsentiert. Seit September 2006 hat es sich diese Einrichtung zur Aufgabe gemacht, jungen Menschen unter 25 Jahren mit sozialpädagogischer Betreuung den Weg ins Arbeitsleben zu ebnen.

Die Jugendlichen im BFZ gehen tageweise noch zur Berufsschule, haben aber alle einen Schulabschluss oder wenigstens ein Abgangszeugnis (nach dem achten Schuljahr) in der Tasche. Sie werden von Berufsberatern der Agentur für Arbeit vermittelt.

Zu Beginn ihrer Zeit im BFZ finden einige Eignungstests statt, wie Bildungsbegleiterin Mareike Bork aufzeigt: "Wir führen einen dreistufigen Test aus den Bereichen Mathematik, Deutsch und Wirtschaftskunde durch. Des Weiteren werden auch Dinge wie Feinmotorik und logisches Denken überprüft."

Neben einem so genannten Werkstatt-Jahr für Schüler unter 18 Jahren und intensivem Bewerbungstraining bieten Mareike Bork und ihre sieben Mitarbeiter auch vier Werkstätten an. Aus denen können die Jugendlichen nach zwei Schnupperwochen die für sie interessanteste auswählen.

In der Gruppe "Hotel, Gaststätte & Hauswirtschaft" wird für die anderen gekocht, gebacken, gewaschen, dekoriert und genäht. Stefan van den Hoogen vermittelt in der Werkstatt "Farbtechnik und Raumgestaltung" Kenntnisse zu Abdeckarbeiten, Farbenlehre und Mischtechniken.

Bei Feliz Pasch dagegen dreht sich alles um "Lager & Handel": "Neben mathematischen Basics wie Prozentrechnung und Dreisatz üben wir hier auch das Schreiben von Geschäftsbriefen, machen Schreib-Training und Internet-Recherche", erklärt sie.

Die Zahl der Teilnehmer variiert dabei wie in allen Werkstätten sehr stark, da das BFZ bemüht ist, die Jugendlichen während ihres zehn- oder elfmonatigen Aufenthaltes in möglichst viele Firmen-Praktika zu vermitteln.

So greifen in der Gruppe "Garten- & Landschaftsbau" derzeit gerade mal zwei angehende Gärtner Leiterin Ulrike Kohlen unter die Arme - wo die doch noch so viel vor hat: "Auf dem Gelände sind ein Geräte- und ein Gewächshaus sowie ein Gemüsebeet geplant. Die Teilnehmer lernen daneben auch, wie man Pflasterflächen anlegt, Wege gestaltet, Bäume beschneidet."

Kooperation Das Berufsförderungs-Zentrum Kempen wurde im September 2006 eröffnet und ist eine Kooperation der Niederrheinischen Kreishandwerkerschaft Krefeld-Viersen und des Kolping-Bildungswerks Aachen.

Finanzierung Die Maßnahmen im BFZ werden u. a. von der Agentur für Arbeit, dem Land NRW, dem Europäischen Sozialfond und der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) finanziert.

Erfolg. Im letzten Jahr konnten 70-80 Prozent der Jugendlichen im BFZ an Firmen vermittelt werden.

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