Kempen Sie sorgen dafür, dass in den Kitas das Licht brennt

Brigitte Verfürth und Christina Klingenberg sind in der Abteilung „Betriebskosten Kindertageseinrichtungen“ tätig. Darum geht es in dieser Folge der WZ-Serie zum Kempener Jugendamt.

Kempen: Sie sorgen dafür, dass in den Kitas das Licht brennt
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Wenn man morgens sein Kind im Kindergarten abgibt, geht man selbstverständlich davon aus, dass Erzieherinnen da sind, dass das Licht angeht und dass genügend Spielzeug bereitsteht. Dass die Stadt Kempen für all diese Dinge genügend Geld hat, darum kümmern sich Brigitte Verfürth und Christina Klingenberg, die im Jugendamt die Abteilung „Betriebskosten Kindertageseinrichtungen“ bilden.

Die Finanzierung der 17 Kempener Kindertagesstätten mit Plätzen für rund 1100 Kinder sowie der 70 Plätze bei Tagesmüttern werden von dort aus verwaltet. Ein wichtiger Stichtag ist dabei der 15. März. Bis dahin muss die Stadt die Anzahl der Plätze für das nächste Kita-Jahr an das Land Nordrhein-Westfalen übermitteln, um die Landeszuschüsse zu erhalten. Gleichzeitig wird dabei geprüft, ob die gebuchten Plätze auch mit der Betriebserlaubnis der Einrichtungen übereinstimmen.

Und auch danach geht es weiter. Einmal im Monat müssen die aktuellen Zahlen dem Land mitgeteilt werden. Und Änderungen gibt es laufend, sei es bei Betreuungszeiten oder beim Personal.

Mit der Einführung des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) 2008 wurde die Zuteilung der Landesmittel an die Kommunen von einer „Spitzabrechnung“, also nach den tatsächlichen Ausgaben, auf eine Pauschale pro Kind umgestellt, die sogenannte Kindpauschale. „Wir hatten uns durch das Kibiz eine Vereinfachung erhofft. Das ist aber nicht der Fall“, berichtet Brigitte Verfürth, die seit 2003 im Kempener Jugendamt in diesem Aufgabenbereich tätig ist. Seit Dezember 2014 wird sie von Christina Klingenberg in der Arbeit unterstützt.

Denn mit dem einen Antrag ist es noch lange nicht getan. Mittlerweile gibt es unter Stichworten wie Familienzentrum, U3, Sprach-Kita, Plus Kita oder FINK (Inklusion in Kindertageseinrichtungen) zahlreiche andere Töpfe, die man über Anträge anzapfen kann und muss.

Dahinter steht dann oft ein großer bürokratischer Aufwand — zum Beispiel, wenn erst einmal von verschiedenen Stellen bescheinigt werden muss, dass ein Kind einen Inklusionsbedarf hat oder im Rahmen der Jugendhilfeplanung ermittelt werden muss, welche Kita sinnvollerweise bedarfsgerecht die Kita-Plus-Pauschale erhält.

Ein wichtiger Aspekt, den Brigitte Verfürth und Christina Klingenberg auch immer im Blick halten müssen, ist: „Sind die 19 Prozent erreicht?“ Die Gesetzgebung des Landes NRW sieht vor, dass Eltern 19 Prozent der Betriebskosten einer Kita finanzieren sollen. Daran müssen sich die Elternbeiträge orientieren. Und dabei handelt es sich für die Stadt Kempen derzeit immerhin um eine Größenordnung von 1,3 Millionen Euro.

Die Anträge, die von der Abteilung „Betriebskosten Kindertageseinrichtungen“ gestellt werden, entscheiden nicht selten über einige Hunderttausend Euro. Die Verantwortung ist daher groß und exaktes Arbeiten ist gefragt. „Dafür braucht es wirklich zuverlässige Mitarbeiter“, sagt Jugendamtsleiterin Heike Badberg. Und die habe sie in der Abteilung auch. „Hier wird im Zweifel lieber noch ein drittes Mal nachgerechnet, bevor nachher etwas falsch ist“, zollt Badberg ihren Mitarbeiterinnen ein Lob.

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