Kempen Sein Buntstift gibt den Takt an

Martin Lersch wird im April einen Workshop für Kinder leiten. Kreative Kunst anlässlich dieses Geburtstags: „20 Jahre Kempen Klassik“.

Kempen: Sein Buntstift gibt den Takt an
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Kunst und Leben. Diese zwei Begriffe kann man drehen und wenden, wie man will — sie beschreiben und umschreiben immer Martin Lersch. Den Lebenskünstler, der Orte und Räume mit Kunst und Leben füllt. Und den die Kunst, von der Kunst zu leben, sein ganzes schaffendes Leben hindurch antreibt.

Kempen: Sein Buntstift gibt den Takt an
Foto: Kurt Lübke

Martin Lersch, 62, ist in Mönchengladbach geboren. Er hat an vielen Orten am Niederrhein seine Handschrift hinterlassen, tausendfach skizzengleich Momente und Gesichter auf Papier gebannt, wie im Vorbeigehen und doch so detailgenau, dass man sich in seinen zarten, feinen Zeichnungen nicht nur flüchtig verguckt. Auch in Kempen hat er bereits ausgestellt.

Striche mit Buntstiften, hier ein Schlenker, dort eine Silhouette wie hingehaucht — wer zu Martin Lerschs Brieffreunden zählt, weiß, dass jedes Kuvert, jede weiße Stelle auf dem Papier mit farbigen Linien vervollständigt wird.

Nun ist der Zeichner, Illustrator, Maler und Musiker persönlich da. Martin Lersch ist gerade mit dem Zug von Krefeld nach Kempen gekommen. Er hat die Vormittagsstunden bei einem Glaskünstler verbracht und macht auf Einladung der WZ nun einen kurzen Halt in der Thomasstadt, bevor er weiter nach Goch fährt, wo er seit einigen Jahren zu Hause ist.

„Kempen ist lustig“, sagt Lersch so unnachahmlich. „Kempen hat noch diesen Stadtcharakter.“ In dieser Stadt hat Lersch bald drei schaffensreiche Tage zu tun.

„Der Buntstift gibt den Takt an!“ Wie gut passt dieser Titel des Osterferien-Workshops für Jungen und Mädchen im Kulturforum. Das Kramer-Museum hat Lersch dazu eingeladen. Anlass sind „20 Jahre Kempen Klassik“.

Die Idee dazu: Maler feiern Musiker. Die Kinder werden, inspiriert von Lersch, Musiker und ihre Musikinstrumente malen. Er ist gespannt auf die Herangehensweise der jungen Teilnehmer: „Man weiß nie, was kommt.“

„J’aime pictures malen“ („Ich liebe es, Bilder zu malen“). Malereien von Martin Lersch.“ So war vor zwei Jahren eine Ausstellung von ihm im Kulturbahnhof in Korschenbroich überschrieben.

Dieser Titel sagt so viel über diesen Charakter aus, der das Nachbarland Frankreich kennt, schätzt und liebt: immer kreativ sein, offen für andere Kulturen und Sichtweisen bleiben, genau hinsehen, dem Wesentlichen Form und Farbe geben, ohne sich selbst zu wichtig zu nehmen. Nur wenige Künstler hätten wohl Bilder, die Ausschnitte aus der Kunstgeschichte in ungewöhnlichem Format zeigen, mit „Malereien“ betitelt.

Musik ist neben der Malerei die zweite Leidenschaft von Martin Lersch. Akkordeon, Klarinette, Flöte, Gitarre und Elektroinstrumente nimmt er gern in die Hand, etwa um seine Frau, die Mezzo-Sopranistin Gesine Lersch-van der Grinten, zu begleiten. Beide seien, sagt er, bereits vor rund 20 Jahren in der Thomasstadt aufgetreten. Genau zu der Zeit also, als „Kempen Klassik“ Fahrt aufnahm.

Was Martin Lersch und der Künstler-Nachwuchs mit bunten Stiften an musikalischer Malerei kreieren werden, davon wird man sich bald ein Bild machen können. Die Workshop-Kunst wird in einer Ausstellung zu sehen sein, die zum Geburtstagsfest von „Kempen Klassik“ im Mai im „Parlatorium“ des Kulturforums Franziskanerkloster gezeigt wird.

Kunst, Leben, Musik — drei Begriffe, die passen werden, egal wie man sie zueinander dreht und wendet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort